Wir haben Amed als unseren Stopp auf Bali ausgewählt, weil es als Geheimtipp gilt. Wir erwarteten ein verschlafenes Fischerdorf mit ein paar Tauchschulen und wenig Touristen. Als wir dort ankamen, fiel uns jedoch sofort auf, dass in diesem kleinen Ort mit etwa 4000 Einwohnern einiges los ist. Am Straßenrand gibt es viele Tauchschulen, Supermärkte, Kleidungsgeschäfte, Dekogeschäfte und vieles mehr.
In unserer Unterkunft hatten wir das ersten Mal „Pech“. Wir hatten uns ein Hostel aufgrund guter Bewertungen und der Nähe zum Turtlespot ausgesucht. Als wir ankamen, erlebten wir jedoch eine böse Überraschung. Das gesamte Gelände war total heruntergekommen, und an einigen Stellen lag Müll der letzten Wochen. Unser Zimmer war dreckig, die Kopfkissen waren verschimmelt und auch das Bad ließ sehr zu wünschen übrig. On top gab es dann noch die erste Kakerlake seit Reisebeginn. Bisher hatten wir immer Glück. Nach zwei Nächten wechselten wir die Unterkunft. Das einzig Positive war, dass wir direkt vor der Unterkunft schnorcheln konnten. Neben vielen Fischen sahen wir auch ein paar Schildkröten.
Am nächsten Morgen suchten wir nach Frühstücksmöglichkeiten, da wir dem Hostel nicht so ganz vertrauten. Wir fanden das Rimba-Café, das Frühstück, Mittag- und Abendessen anbietet. Schon von Anfang an vermuteten wir, dass der Besitzer ein Europäer sein muss. Das Personal war überaus freundlich; sie servierten mit dem linken Arm hinter dem Körper, wir bekamen zu jedem Essen kostenlos Wasser dazu und das gesamte Menü war von sehr hohem Standard. Sie hatten sogar ihre eigene Patisserie. Am letzten Tag fragten wir, wer der Besitzer ist, und wir hatten recht: Das Café Rimba gehört einem Franzosen.
Nicht nur Franzosen sind hier ansässig, sondern auch Deutsche. Wir buchten einen 3-Tages-Fitnessstudiopass, der uns 15 Euro pro Person kostete und auch hier wurde penibel auf Sauberkeit und guten Service geachtet. Es gab sogar eine Bar, die gesunde Proteinshakes anbietet, und dreimal wöchentlich fanden Kurse statt. Am letzten Tag lernten wir dann den Besitzer kennen: einen Mann aus Hamburg, der vor fünf Jahren nach Amed gezogen ist und vor neun Monaten das Fitnessstudio eröffnet hat. Es wird super angenommen und läuft so gut, dass er nächstes Jahr erweitert. Aber es hat seine Zeit gedauert, bis er das indonesische Personal so weit geschult hatte, dass alles passt.




Die Einheimischen leben hier von Fischerei, Landwirtschaft und Tourismus. Viele Urlauber kommen wegen der Schwarzsandstrände hierher, die durch die vulkanische Aktivität des Mount Agungs entstanden sind. Der Vulkan ist aktiv; den letzten Ausbruch gab es von 2017 bis 2019. Er wird außerdem als Wohnsitz der Götter betrachtet, gilt als sehr heilig, und der berühmte Pura Besakih-Tempel befindet sich am Hang des Vulkans. Derzeit ist er aufgrund von Zeremonien leider gesperrt.
Zum Abschluss noch ein Tipp für die Taucher unter euch:
Ein weiteres Highlight in Amed ist das faszinierende Unterwasserleben. Die Tauchplätze in der Umgebung sind für ihre Artenvielfalt bekannt und ziehen Taucher aus der ganzen Welt an. Besonders der Besuch des berühmten Schiffswracks von USAT Liberty in Tulamben ist unvergesslich. Dieses Wrack liegt nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche und ist von bunten Korallen und tropischen Fischen umgeben. Schnorcheln und Tauchen hier ist ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte, gleiches gilt für das japanische Schiffsfrack. Wir haben uns aber dieses mal gegen einen Ausflug entschieden, weil wir das Geld lieber sparen wollten und schon viele schöne Riffe auf unsrer Reise gesehen haben. Und das Haus Riff bei der Unterkunft war auch toll.