Da alle direkten Flüge nach New York sehr teuer waren, entschieden wir uns, über Reykjavik zu fliegen. Bei Icelandair kann man einen Stopover einlegen, ohne einen Aufpreis für das Flugticket zu bezahlen. Icelandair ist generell eine sehr gute Airline, auch wenn in den Flugtickets kein Essen enthalten ist. Die Maschinen sind neu, werden alle in Island gewartet und die Airline legt großen Wert auf Sicherheit.
Wir entschieden uns für eine Nacht in einem Hostel in Reykjavik. Da wir erst abends ankamen, starteten wir unsere Erkundungstour erst am nächsten Tag. Wir besichtigten die Innenstadt, besuchten einige Sehenswürdigkeiten, wärmten uns zwischendurch in einem Café auf und machten uns dann nachmittags wieder auf den Weg zum Flughafen. Natürlich hatten wir nicht daran gedacht, dass die Sonne erst um 9:30 Uhr aufgeht, also hatten wir uns unnötig den Wecker auf 6:00 Uhr gestellt.
Am Flughafen in Reykjavik läuft alles super entspannt ab. Wieder einmal hatten wir einen Self-Check-in, wodurch alles schnell und problemlos ging. Zum ersten Mal auf unserer Weltreise hatten wir im Flugzeug extrem viel Platz, denn es waren nur etwa 30 Passagiere an Bord. Also wechselten wir von Reihe 21 (für diese Plätze hatten wir nichts bezahlt) in Reihe 7. Beinfreiheit XXL und bequeme Sitze, für die man normalerweise 25 Euro pro Person Aufpreis zahlen müsste. Der Flug verlief ruhig und so kamen wir pünktlich in New York an.




In den USA muss jeder zuerst durch die Immigration. Wir warteten insgesamt eine Stunde und 30 Minuten, bevor wir dem Grenzbeamten unsere Reiseinfos erklärten: Woher wir kommen, wo wir übernachten, ob wir schon einmal in den USA waren usw. Zu guter Letzt wurden unsere Fingerabdrücke genommen – und dann hatten wir es geschafft.
Anschließend holten wir unser Gepäck ab und bestellten ein Uber, das uns in unser Airbnb nach Brooklyn brachte. Dort bestellten wir nur noch eine Pizza und gingen dann ins Bett. Am nächsten Morgen kauften wir uns beim 7-Eleven zwei Kaffees und zwei Donuts für 13 Dollar.
Den Vormittag verbrachten wir mit der weiteren Reiseplanung, bevor wir nach Manhattan fuhren, um uns dort mit Freunden zu treffen. Zuvor nahmen wir unsere Backpacks und fuhren mit dem Bus und anschließend mit der U-Bahn, weil dies für 2,80 Dollar die günstigste Transportmöglichkeit war.
Unsere zweite Unterkunft war direkt bei der Wall Street. Es war ein wirklich schönes Appartement, und für 58 Euro pro Person pro Nacht war es für New Yorker Verhältnisse ein echtes Schnäppchen. Am Nachmittag machten wir uns noch auf zum Times Square. In zwei weiteren Beiträgen berichten wir dann über kostenlose und kostenpflichtige Sehenswürdigkeiten, aber vorher möchten wir noch ein paar allgemeine Infos zu New York teilen.



Von Brooklyn ging's mit dem Bus zur nächsten Unterkunft



Times Square
Es gibt einen U-Bahn- und Buspass, der 34 Dollar kostet. Wir entschieden uns jedoch, jede Fahrt mit dem Tap-on-System zu bezahlen. Damit tippt man mit der Kreditkarte ein und zahlt 2,80 Dollar für eine beliebig lange Strecke in eine Richtung.
Einkaufen im Supermarkt kann teuer werden, aber da wir die Einkäufe durch vier teilen konnten, ging es ganz gut. Wir kochten einmal am Tag selbst und gingen einmal in einen Schnellimbiss wie Taco Bell, Shake Shack oder Eataly. Hier bekommt man für 10 bis 15 Dollar pro Person gutes Essen.
New York im Winter würden wir nicht empfehlen. Es war definitiv viel zu kalt für einen Sightseeing-Trip, bei dem wir jeden Tag etwa 20.000 bis 25.000 Schritte gelaufen sind. Und trotz der „Nebensaison“ waren nicht weniger Leute unterwegs. Der Satz „Die Stadt, die niemals schläft“ trifft zu 100 Prozent zu. Uns hat es trotzdem sehr gut gefallen.



New York City Pass – Kostenpflichtige Aktivitäten in New York City
Wir haben den New York City Pass über „Get your Guide“ gekauft. Der Pass kostet 140 Euro pro Person und ermöglicht den Eintritt zu 5 Attraktionen. Zunächst mag der Preis hoch erscheinen, aber bei genauerem Hinsehen wird schnell klar, dass der Kauf einzelner Tickets viel teurer wäre. Das Empire State Building kostet beispielsweise bereits 87 Euro pro Person, und das Rockefeller Center 43 Euro pro Person.
Der New York City Pass ist 9 Tage lang gültig und umfasst immer das Empire State Building Observatorium sowie das American Museum of Natural History. Aus sechs weiteren angebotenen Sehenswürdigkeiten kann man drei auswählen. Wir entschieden uns für „Top of the Rock“ im Rockefeller Center, die Freiheitsstatue und Ellis Island sowie das 9/11 Memorial.
9/11 Memorial:
Das 9/11 Memorial Center ist ein tief bewegender und eindrucksvoller Ort des Gedenkens. Die umfangreichen Bauarbeiten für die Gedenkstätte begannen im März 2006 und wurden im Frühjahr 2014 abgeschlossen. Insgesamt beherbergt es 40.000 Bilder, 14.000 Artefakte, 500 Stunden Videomaterial und 3.500 Audioaufnahmen. Der Besuch des Memorial Centers hat uns traurig und nachdenklich gemacht, andererseits aber auch sehr fasziniert, vor allem, wenn einem vor Augen geführt wird, wie sehr die New Yorker damals zusammengehalten haben. So wurde im Radio eine Durchsage gemacht: „Wer ein Boot hat, soll bitte zum Hudson River kommen und bei der Evakuierung der Menschen helfen.“ Innerhalb kürzester Zeit kamen Boote aus allen Richtungen – Ausflugsboote, Partyboote, private Boote, Yachten und kleine Rettungsboote. Der Kapitän aus der Videoaufzeichnung schilderte, dass er in seinen 25 Jahren „auf See“ noch nie so viele Boote an einem Tag gesehen habe. In nur 9 Stunden konnten 500.000 Personen aus Manhattan evakuiert werden.Eine weitere Geschichte hat uns ebenfalls tief berührt. Eine Stewardess rief kurz bevor das Flugzeug in das World Trade Center stürzte ihren Manager bei American Airlines an und gab ihm die Sitzplatznummern der Attentäter durch. Es ist schlichtweg unvorstellbar, wie ruhig und geistesgegenwärtig manche Menschen in solch extremen Situationen noch handeln können. Wenn man in New York ist, sollte man sich auf jeden Fall einen halben Tag für das Museum Zeit nehmen.





Museum of Natural History:
Das Museum, in dem der Film „Nachts im Museum“ gedreht wurde, ist ebenfalls einen Besuch wert. Es beherbergt über 34 Millionen Objekte, eine riesige Dinosaurierhalle und das berühmte 28 Meter lange Blauwalmodell. Wir besuchten auch das Hayden Planetarium und sahen uns dort einen kurzen Film über das Sonnensystem an.
Interessanterweise wurden die meisten Szenen von „Nachts im Museum“ in Vancouver gedreht, während das Museum in New York lediglich für Außen- und Innenaufnahmen genutzt wurde. Der Großteil der Kulissen wurde in einem Studio nachgebaut. Jährlich besuchen etwa 5 Millionen Menschen das Museum.



Top of the Rock – Rockefeller Center:
Das Rockefeller Center ist 259 Meter hoch und wurde bereits in den 1930er Jahren erbaut. Wir fuhren bis in den 70. Stock zur Aussichtsplattform hinauf. Der Blick über Manhattan, einschließlich des Empire State Buildings, war ein einmaliges Erlebnis. Im Komplex des Rockefeller Center befinden sich 19 Gebäude auf einer Fläche von 89.000 m². Jedes Jahr steht hier einer der größten Weihnachtsbäume der Welt, inklusive einer Eislaufbahn, die wir ebenfalls gesehen haben. Unter dem Rockefeller Center gibt es ein riesiges Netzwerk aus Gängen, Geschäften, Restaurants und sogar eine direkte Verbindung zur U-Bahn. Hier haben wir auch eine sehr leckere und gesunde Bowl für 15 Dollar gegessen. Ein interessanter Fun Fact zum Schluss: Täglich arbeiten hier über 65.000 Menschen, was es zu einem der größten Businesszentren der Stadt macht, mit Büros, Fernsehsendern, Restaurants und mehr.



Empire State Building:
Nach einem Sicherheitscheck wie am Flughafen ging es zunächst in eine Art Infohalle. Es war sehr interessant, denn das Empire State Building wurde ebenfalls in den 1930er Jahren erbaut – und das in nur 410 Tagen. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass es insgesamt 443,2 Meter hoch ist und 102 Stockwerke hat. Auf dem Dach befindet sich eine Wetterstation, bei der Windgeschwindigkeiten von bis zu 360 km/h gemessen werden können. Über 1.000 Unternehmen haben hier Büros, und im gesamten Gebäude gibt es 73 Aufzüge. Im 86. und 102. Stock gibt es jeweils Aussichtsplattformen. Wir besuchten „nur“ den 86. Stock, denn für den 102. Stock muss man zusätzlich 40 Dollar pro Person bezahlen. Uns hat die Aussicht vom Rockefeller Center besser gefallen, da dort ganz oben eine Glasfront vorhanden ist, während das Empire State Building mit Stäben abgesperrt ist, was die Sicht etwas einschränkt. Das führt dazu, dass man quasi gezwungen wird, das teure Ticket für den 102. Stock zu kaufen, wo auch alles verglast ist. Trotzdem bleibt es natürlich ein cooler Moment, auf so einem hohen Gebäude zu stehen.



Liberty Island & Ellis Island:
Bei unserem Ausflug zur Freiheitsstatue und nach Ellis Island gab es erneut eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Beim Ticketkauf wurden wir bereits darauf hingewiesen, dass wir etwa 1 bis 2 Stunden vor der Abfahrt da sein sollten, da die Kontrollen länger dauern würden. Innerhalb einer Stunde waren wir dann durch.
Die Fahrt zur Freiheitsstatue ist bereits ein Erlebnis, vor allem mit dem tollen Blick auf die Skyline. Die Statue wurde 1886 von Frankreich als Symbol der Freundschaft und zur Feier der 100-jährigen Unabhängigkeitserklärung den USA geschenkt. Jährlich besuchen rund 4 Millionen Menschen die Insel. Ehrlicherweise sind wir jedoch auf Liberty Island nicht ausgestiegen, da es bei minus 7 Grad und starkem Wind sehr kalt war. Zudem ist der Blick auf die Freiheitsstatue vom Wasser aus viel schöner.
Ellis Island, das zwischen 1892 und 1954 als Haupttor für die Einwanderung in die USA diente und 12 Millionen Menschen registrierte, war ganz interessant, aber ein zweites Mal würden wir es nicht besuchen.
FAZIT: Der New York City Pass lohnt sich auf jeden Fall, und wir können ihn zu 100 Prozent weiterempfehlen.


