Flug mit ZIPair
Was stellt man sich unter einer Low-Budget-Airline vor? Vermutlich erstmal nicht, dass es tatsächlich Low-Budget ist. Bei ZIPair gab es nämlich nicht mal ein Onboard-Programm. Dafür gibt es WLAN, das zu 95 % nicht funktioniert. Wir waren mit Tablet und Co. gut vorbereitet und konnten so unseren 11-stündigen Flug starten.
Bei ZIPair zahlt man für alles extra. So haben wir für unsere beiden Hauptgerichte insgesamt 30 Dollar bezahlt. Ansonsten war die Airline jedoch wirklich top und sehr pünktlich. Unser Abflug von San Francisco war um 16:30 Uhr nachmittags, und am nächsten Tag landeten wir um 19:55 Uhr Ortszeit in Tokio. Die Einreise verlief unkompliziert und sehr schnell. Zuerst wurde unser Pass gescannt, dann erhielten wir unser Visum in Form eines Klebestempels.
Vom Flughafen Narita ins Airbnb
Danach wurde es etwas komplizierter. Der Weg vom Flughafen Narita zu unserem Airbnb dauerte etwa 1,5 Stunden. Bis wir ein richtiges Bahnticket hatten, verging ebenfalls einige Zeit, und wir mussten zweimal umsteigen. Aber wir bekamen bereits einen ersten Einblick in die sauberen und pünktlichen Züge der Japaner – dieses Klischee stimmt zu 100 %.
Gegen 23:30 Uhr erreichten wir unser Airbnb und fielen müde ins Bett. Wir hatten das Glück in einem sehr ruhigen Viertel von Tokio zu schlafen, was schon eine sehr große Ausnahme ist.




Begrüßung von Super Mario am Flughafen, japanisches Bier ( nicht zu empfehlen) und unser Air Bnb.
Frühstück in Tokio
Am nächsten Morgen gönnten wir uns erstmal ein Frühstück. In Tokio gibt es an jeder Ecke einen Convenience Store, und so fanden wir auch gleich zwei in unserer Straße. Für einen Kaffee zahlt man etwa 1,50 €, und für das Essen zwischen 3 und 5 Euro. Alles ist in Plastik eingepackt – jeder Reiskuchen, jedes Croissant, jeder Toast und alle Instantgerichte. Nachhaltigkeit sucht man hier vergebens.
Lustigerweise sagte uns unsere Airbnb-Vermieterin, dass Tokio ein sehr strenges Müllsystem habe und wir den Müll lieber stehen lassen sollten, wenn wir uns nicht sicher sind, was in welche Tonne gehört. Auf der Übersicht lasen wir dann, dass alles in den sogenannten "burnable"-Müll kommt, also praktisch jeder Müll außer Dosen und Flaschen. Mülltrennung – top! Aber komisch war, dass man in Tokio nirgends öffentliche Mülleimer findet. Auch an den U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen, die vor Essensshops und Getränkeautomaten nur so wimmeln, sucht man vergeblich nach Mülleimern.
Dieser Umstand lässt sich auf die Sicherheitsbedenken nach dem Terroranschlag auf das Tokio-U-Bahn-System im Jahr 1995 zurückführen, bei dem giftige Gase freigesetzt wurden. Seitdem wurde das öffentliche Müllsammelsystem eingeschränkt, um das Risiko von gefährlichen oder verdächtigen Objekten in Mülleimern zu minimieren. Stattdessen setzen die Japaner auf die Eigenverantwortung der Bürger – sie sollen ihren Müll mit nach Hause nehmen, um öffentliche Bereiche sauber zu halten. Und tatsächlich funktioniert das.



Der Weg zum Disneyland
Am ersten richtigen Tag, noch im Kampf gegen den Jetlag, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Disneyland Tokio. In Tokio und vielen anderen Städten kann man die Suica- oder Pasmo-Karte kaufen, aufladen und dann mit dem Tap-on & Tap-off-System die U-Bahn nutzen.
Motiviert starteten wir unseren Disneylandparktag. Typisch für Japan war alles sehr bunt und detailverliebt gestaltet. Ein besonders cooler Moment war es, das Prinzessinnenschloss zu sehen – dort machten wir auch die typischen Touristenfotos. Zuerst orientierten wir uns im Park und stellten fest, dass der andere Teil von Disneyland nur mit einem Disney Sea Pass zugänglich war. Schade, aber für einen Tag wäre es sowieso nicht möglich gewesen, beide Parks zu besuchen.
Für uns als große Disney-Fans war es schon ein Erlebnis, einfach nur durch die verschiedenen Themenbereiche zu schlendern. Wir fuhren ein paar Attraktionen, darunter die Peter Pan Bahn, Fluch der Karibik, Tom Sawyer Bahn, Jungle Cruise und die Disney Train und unser Highlight: Die Winnie Pooh Bahn.







Die Disney-Parade und japanische Essenskultur
Ab der Mittagszeit wurden die Wartezeiten leider sehr lang – teilweise bis zu 2 Stunden. Also entschieden wir uns, die Disney-Parade zu schauen. Diese war echt total cool! (Aber seht selbst auf den Fotos 😊 ) Übrigens sind die Japaner sehr gut vorbereitet, wenn es um Snacks und Essen geht. Fast jeder hatte einen Klappstuhl, Campingtisch, Picknickdecken und Essen dabei. Zur Mittagszeit setzten sie sich einfach auf den Boden und genossen ihr Essen im Park.
Die Abendshow: Ein magisches Erlebnis
Zum Abschluss des Tages schauten wir uns noch die Abendshow im Disneyland an. In der Once Upon A Time Show werden auf das ikonische Cinderella-Schloss wunderschöne, animierte Projektionen projiziert, die klassische Disney-Geschichten und -Charaktere darstellen. Mickey, Minnie, Elsa, Simba und viele andere Disney-Figuren kommen zum Leben, begleitet von Musik, Lichtern und visuellen Effekten.
Die Show bietet eine zauberhafte Mischung aus Projektionen, Lichtern und Musik – ein echtes Highlight für viele Besucher, besonders am Abend. Once Upon A Time war lange eine der beliebtesten nächtlichen Shows im Park und hat eine beeindruckende Atmosphäre, da die Projektionen das Schloss in eine fantastische Leinwand verwandeln. Diese Show ist eine perfekte Möglichkeit, Disney-Märchen auf eine ganz neue Art zu erleben. Once Upon A Time ist in Tokio Disneyland besonders bekannt und wird sowohl von Touristen als auch von Einheimischen gefeiert.
Rückkehr zur Unterkunft
Nach diesem wunderschönen Tag machten wir uns auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft, erfüllt von vielen tollen Eindrücken.





TEAMLAB & TOKYO SKYTREE
TEAMLAB PLANETS: Ein interaktives Abenteuer
Das Tokyo TEAMLAB PLANETS kann man sich wie eine riesengroße, interaktive und bunte Halle vorstellen. Nach dem Ticketcheck mussten wir unsere Schuhe und Socken ausziehen, bevor wir in die Wasserwelt eintauchten. Unser erster Weg führte uns durch dunkle, geheimnisvolle Gänge, die mit Wasser gefüllt waren. Anschließend gelangten wir in einen riesigen Raum, in dem wir bis zu den Knien im Wasser standen. Auf das Wasser wurden bunte Fische projiziert, und der Raum war komplett verspiegelt – ein absolut beeindruckendes Erlebnis!
Der nächste Raum war voll mit LED-Lichtern – ein einmalig cooles Erlebnis, das sich "The Infinity Crystal Universe" nennt. Danach schlenderten wir in die interaktive Area, in der alles in bunten Neonfarben gehalten war. Es gab einen Raum, in dem man an der Wand Bilder malen konnte, die gleichzeitig mit kleinen, computeranimierten Figuren interagierten. In einem anderen Raum hüpfte man über bunte Halbkugeln, und in einem weiteren versuchte man, per App Tiere an der Wand zu fangen.
Unser Highlight war der Flower Garden. In einem großen Raum waren wir von einer Art Kuppel umgeben, auf die wunderschöne Blumen projiziert wurden.
Ein weiterer beeindruckender Raum war der mit den 15.000 Orchideen, der uns ebenfalls sehr gut gefallen hat. Sollten wir noch einmal die Möglichkeit haben, so etwas zu besuchen, würden wir definitiv früher hinfahren, um dem Trubel der Leute zu entkommen.






Shibuya Crossing: Das pulsierende Herz von Tokio
Bevor wir zu TEAMLAB gingen, schauten wir uns noch die berühmte Shibuya-Kreuzung an. Dieses Crossing ist besonders bekannt für seine riesigen, überdimensionalen Bildschirme und die vielen bunten Werbetafeln, die die Gegend beleuchten. Es symbolisiert die pulsierende Energie und das hektische Leben in Tokio und wird oft als das "wichtigste Fußgängerüberquerung" der Welt bezeichnet. Mehr als 2.500 Menschen können gleichzeitig über das Shibuya Crossing gehen. Auch wir gingen über die Kreuzung und beobachteten das Treiben anschließend von oben. Rund um das Crossing gibt es viele Cafés, die eine großartige Aussicht bieten.


Der Tokyo Skytree: Der höchste Fernsehturm der Welt
Als weitere Attraktion wollten wir uns auch den Tokyo Skytree nicht entgehen lassen.
- Höhe: Mit einer Höhe von 634 Metern ist der Tokyo Skytree der höchste Fernsehturm der Welt und die zweithöchste freistehende Struktur nach dem Burj Khalifa in Dubai.
Auch hier war alles gut organisiert. Mit unserem QR-Code auf dem Handy gingen wir zum Kassenbereich, wo wir dann ein richtiges Papierticket erhielten. In Japan ist das öfter so – der QR-Code allein zählt beim Einlass oft nicht. Obwohl extrem viele Leute dort waren, ging die Abfertigung sehr schnell. Man muss es wirklich "Abfertigung" nennen, denn die Mitarbeiter sind flott und immer zahlreich vor Ort. Am Eingang wartet der erste Mitarbeiter, dann gibt es jemanden, der den Beginn der Warteschlange überwacht, einen weiteren, der die Absperrungen hin und her schiebt, und schließlich noch Mitarbeiter bei der Einweisung zum Aufzug. Hat man es dann bis zum Aufzug geschafft, erwartet uns eine nette Dame mit Mikrofon, die ihre Ansprache hält, und dann geht es in den Aufzug – der uns in nur 50 Sekunden auf 390 Meter bringt.
Oben angekommen hat man einen atemberaubenden Ausblick über Tokio, und erst dort wird uns die Dimension dieser Stadt wirklich bewusst.
Von dort oben sieht man an klaren Tagen den Mount Fuji, den Tokyo Tower, den Asakusa Tempel und einzelne Stadtviertel wie Shinjuku und Shibuya.





Sonnenuntergang im Skytree
Wir sind nachmittags um 16:00 Uhr hochgefahren, um den Sonnenuntergang zu erleben. Der Skytree ist nicht nur ein Aussichtspunkt – auf einer Area weiter unten gibt es auch einen Glasboden, auf dem man ein Foto machen kann. Selbstverständlich gibt es dort auch einen Souvenirshop und zwei Cafés. Für den Sonnenuntergang bekamen wir sogar einen tollen Platz im Café. Auch hier war alles sehr gut organisiert: Wir warteten am Eingang, gaben unsere Bestellung an der Bar auf, suchten uns einen Platz und dann wurden uns die Getränke gebracht. Was uns auffiel: Tokio ist bei den Sightseeing-Spots überraschend günstig! Für den Skytree haben wir 15 Euro pro Person bezahlt, und für zwei Kaffee und Kuchen insgesamt 10 Euro.
Warten auf den Aufzug und der Abschluss des Tages
Wir blieben bis nach dem Sonnenuntergang und machten ein paar wirklich tolle Fotos. Die Heimreise dauerte dann etwas länger, da die Wartezeit am Aufzug 25 Minuten betrug. Es gibt insgesamt 4 Aufzüge, die innen den Jahreszeiten entsprechend gestaltet sind. So ging ein weiterer Tag in Tokio mit über 15.000 Schritten zu Ende.





