In unserem letzten Hostel auf Bali sagte ein Reisender zu uns: „It’s pretty hard to leave Australia“. Und genauso war es.

Beginnen wir mit dem Lifestyle der Australier, bzw. dem was wir so beobachtet und wahrgenommen haben. Sie stehen um 5 oder 6 auf, gehen schon vor der Arbeit an den Strand zum Surfen oder für einen Morgenlauf, oder sie treffen sich für eine gute Tasse Kaffe mit ihren Freunden. Wenns ein guter Tag ist, passiert genau das in der Reihenfolge noch bevor sie arbeiten gehen. Natürlich widmen sich auch viele nachmittags ihrer Sporteinheit, sowie wir es vor allem in Sydney beobachten konnten. Die meisten produktiven Dinge passieren vor der Lunchtime. So haben es uns viele Australier erzählt. Abends passiert nicht mehr ganz so viel. Viele Restaurants schließen auch schon gegen 22.00 Uhr. Kaffees hatten oft nur bis 15.00 Uhr offen, öffnen dafür aber schon um 6 Uhr. Es wird eben das Beste aus „before 9 to 5“, raus geholt.

Natürlich ist uns bewusst, dass nicht alle Australier ihr Leben so gestalten, aber alle die wir kennenlernen durften, haben uns unsere Wahrnehmung so bestätigt. Hier ein paar Beispiele: Unser Gastgeber in Airliebeach geht jeden Tag um 4.30 ins Gym, am Bondibeach treffen sich die Jugendlichen in ihrer Freizeit zum Volleyball spielen, am Surfers Paradise findet sonntags ein Surfworkshop für die kleinen Kinder statt. An den sogenannten Lagoons gibt es kostenlose Schwimmbäder, Outdoorgyms, Kursangebote wie Yoga und Pilates, kostenlose Wasserparks, wunderschöne große Spielplätze. In jeder Stadt gibt es einen botanischen Garten, indem jeder die Natur abseits des Städtetrubels genießen kann. Selbst in den botanischen Gärten gibt es meistens Kinderspielpätze und IMMER saubere öffentliche Toiletten. Wer dann von Sport oder der Natur mal genug hat, trifft sich mit seinen Freunden zum BBQ. Bei den Lagoons oder Parks oder einfach mal neben einem Spazierweg am Strand gibt es BBQ-Platten, die für jedermann kostenlos zu benutzen sind.

Wenn wir schon vom Essen sprechen, müssen wir natürlich auch noch die Supermärkte erwähnen. Sehr viele Produkte stammen direkt aus Australien, und das ist auch gut lesbar auf jeder Verpackung gekennzeichnet. Die Lebensmittel haben eine hohe Qualität, und es gibt oftmals unschlagbare Angebote, die mit unseren Preisen in Deutschland / Österreich nicht mithalten können. Lobenswert ist, dass es fast in jedem Supermarkt eine „zum halben Preis“ Kiste oder ein ganzes Regal gibt, für Lebensmittel die am Folgetag ablaufen. Für Kinder gibt es immer ein Regal mit gratis Obst. Wir haben sehr gerne eingekauft und selbst gekocht.

Essen zu gehen kann hingegen sehr teuer werden. Zum Beispiel haben wir in Byron Bay für ein Minifrühstück ( Bananenbrot und Ei-sandwich + 2 kleine Kaffe) 30 Euro bezahlt. Eine Kugel Eis liegt bei 5 – 6 Euro. Für zwei kleine Kaffee zahlt man in der Regel 10 australische Doller = 6 Euro. Für unsere Supermarkteinkäufe haben wir meistens zwischen 40 und 50 Euro bezahlt. Dazu kamen noch so „Kleinigkeiten“ wie Kaffee, mal ein Essen auf einer Raststätte, a leckerer Hotdog, eine Pizza und doch mal a Flasche Wein oder ein Bier. Es summiert sich dann ganz schön zusammen, auch wenn wir zu 95 % selbst gekocht haben. Für Wasser haben wir am wenigstens ausgegeben, denn Trinkwasser ist kostenlos und überall in den Städten oder am Strand gibt es refill Stations. Sogar in den Nationalparks findet man diese. Noch ein Bonuspunkt: In allen Bars und Restaurants gibt es gratis Wasser. Da muss man sich als Fahrer kein teures Wasser für 5,50€ kaufen. Deutschland könnte sich eine große Scheibe abschneiden. In den Restaurants bestellt man immer über ein einen QR-Code. Sowas wie Speisekarten existieren eigentlich nicht mehr.

naked person holding surfboard on beach shore
Photo by Alex King / Unsplash

Genug vom Essen. Kommen wir zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, über die ihr ja schon in den anderen Berichten eine Menge gehört habt. Ein Erlebnis haben wir aber noch nicht mit euch geteilt. Als wir von der Wildlifesanctury im Surfers Paradise nach Hause gefahren sind, hat uns Google Maps einen Bus angezeigt. Wir dachten uns, passt den nehmen wir, der ist bestimmt billig. In diesem Bus ging aber leider keine Kreditkarten oder Barzahlung, denn es war einer dieser Busse, die nur mit einer speziellen Bezahlkarte funktionieren. Kein Problem in Australien. Der Busfahrer winkte uns kurzerhand zu sich und wir durften bis zu unserem Ziel ( über eine halbe Stunde ) kostenlos mitfahren. Andere die wir auf unserer Reise getroffen haben, erzählten uns, sie hatten das gleiche Problem wie wir und der Busfahrer hat nur gesagt: „Come in, its my last round today all go for free!“ Natürlich wird man vorher mit "Hey Mate“ = „Hey Kumpel“ begrüßt. Eine Distanz mit Sie gibt es in Australien nicht. Auch bei den Greyhound Busfahrern haben wir so einiges erlebt. Manche sind total gechillt, andere sind streng, aber im Großen und Ganzen waren sie immer alle sehr nett.

Kommen wir nun noch zu Australiens giftigen Tieren, ein berechtigtes Bedenken, das wohl jeder Reisende hat. Auch wenn wir in Gebieten waren, in denen die giftigsten Schlangen und Spinne vorkommen KÖNNEN ( Fraser Island Beitrag) hatten wir echt Glück. Natürlich kontrolliert man am Anfang der Reise noch fleißig seine Schuhe, oder öffentliche Toiletten oder die Zimmer in nicht so sauberen Unterkünften, aber irgendwann wird man dann entspannter. Und schließlich lauern sie ja auch nicht in jeder Ecke und warten bis mal ein Tourist vorbeikommt. Nicht mal der Huntsmanspinne sind wir leider / GOTT SEI DANK begegnet. Im Outback wird es natürlich anders sein. Und bei den Australiern zu Hause im Garten schaut die Sache natürlich auch anders aus. So hat uns Mick in Airlie Beach folgendes erzählt: Bevor er sich der Gartenarbeit widmet, muss er immer zuerst alle Utensilien in der Garage auf Schlangen und Spinnen überprüfen. Dann zeigte er uns ein Video, bei dem eine Hornisse eine Huntsmanspinne jagt und anschließend abschleppt. Hätten wir es nicht mit eigenen Augen gesehen, würden wir es auch nicht glauben.

Wenn er neue Work und Traveller aufnimmt, werden sie erstmal mit Australiens Wildlife bekannt gemacht. Er fährt mit ihnen in einem Boot zu einem Punkt, bei dem es Krokodile gibt, fängt das Babykrokodil und drückt es den angehenden Arbeitern in die Hand. On top gibt's dann noch einen netten Hinweis, dass sie aufpassen sollen, falls sie zwei große Augen sehen. Denn Mama-Krokodil ist nicht weit weg. Auch bei Schlangenphobien kann er helfen. Wenn er vor seiner Einfahrt mal eine sieht, schnappt er sie kurzerhand und gibt sie auch seinen Work und Travellern in die Hand. Auch das haben wir auf seinen Videos gesehen. Unsere Vorstellung bzgl. der ganzen Tierchen war auch viel schlimmer, als die Realität dann ausgeschaut hat. Vorsichtig sein muss man überall, aber es ist nicht so, dass man einer ständigen Gefahr ausgesetzt ist.

birds eye view of highway beside bay
Photo by Benjamin Punzalan / Unsplash

Unser Wort zum Schluss:

Allgemein ist die Hilfsbereitschaft der Australier außergewöhnlich, wie ihr ja schon aus einiger unserer Geschichten erfahren habt. Für uns war nicht nur die Natur das schönste in Australien, sondern auch die Menschen. So haben wir das noch nirgens auf der Welt erlebt, sobald du ein Hostel, Airbnb, den Supermarkt, die Tankstelle, ein Kaffee oder ein Restaurant betrittst, bist du mit den Besitzern oder Angestellten " Best Friends ". Sie geben dir stets das Gefühl Willkommen zu sein. Deswegen können wir jedem nur ans Herz legen, einmal nach Australien zu reisen.

map of Australia
Photo by Joey Csunyo / Unsplash