Santiago

Nach unserem recht erholsamen 11-Stunden-Flug sind wir am 31.12. um 14:00 Uhr in Santiago gelandet, obwohl wir am 31.12. um 19:00 Uhr in Auckland losgeflogen sind. Die Zeitverschiebung ist schon etwas Faszinierendes. Vom Sonnenuntergang ging es während des Fluges in den Sonnenaufgang, dann in die Nacht hinein, um schließlich nachmittags zu landen.

Die Einreise dauerte etwas länger. Zuerst muss man per App mitgebrachte Sachen deklarieren, dann zur Passkontrolle, das Gepäck abholen und nochmals durch eine Sicherheitsschleuse wegen der deklarierten Sachen, um es dann endlich offiziell nach Südamerika – unserem dritten Kontinent – geschafft zu haben.

Natürlich warteten die Taxifahrer schon darauf, uns abzuzocken. Wir waren jedoch gut informiert und haben stattdessen einen Uber gerufen, der uns zum Hotel brachte. Auch dort wurde uns geraten, mit der Metro oder einem Uber von A nach B zu fahren, da das Taxi fahren nicht wirklich sicher ist.

Unser Hotel in Providencia war eine willkommene Abwechslung zu Airbnbs, Hostels und zuletzt dem Campervan. Unser Highlight war das Frühstücksbuffet und das Fitnessstudio.

In Santiago haben wir uns die Stadt angeschaut. Der historische Hauptplatz der Stadt ist die Plaza de Armas. Dieser ist von bedeutenden Gebäuden wie der Catedral Metropolitana, dem Palacio de la Real Audiencia und dem Zentralpostamt umgeben. Auf diesem Platz war viel los, und die Stimmung war super. Den chilenischen Präsidentenpalast haben wir nur von außen gesehen, aber der gesamte Gebäudekomplex ist ziemlich beeindruckend. Wir waren auch auf der alten Burg Castillo Hidalgo, welche im 19. Jahrhundert gebaut wurde. Das höchste Gebäude Südamerikas – das Costanera Center – ragt 300 Meter über der Stadt, und auch das haben wir uns nicht entgehen lassen. Bis nach oben sind wir jedoch für 60 Euro nicht mehr gefahren.

Von Santiago aus haben wir einen Tagesausflug zum El Yeso-Stausee/Cajón del Maipo gemacht. Schon fast Luxus, wenn die Tagesausflüge „nur“ noch 30 Euro pro Person kosten. Der El Yeso-Stausee war für uns „das Tor“ in die Anden, obwohl wir nur 100 km von Santiago entfernt fahren mussten. Der See befindet sich auf 2.500 Metern Höhe. Das Beeindruckende: Der See ist die wichtigste Wasserquelle für Santiago und versorgt die Stadt mit Trinkwasser. Eine kurze Zwischeninfo, die uns unser Guide erzählt hat: Aguas Andinas bereitet das Trinkwasser auf und verteilt es. Das Unternehmen wird mehrheitlich von internationalen Investoren gehalten. Den Hauptanteil hat die französische Veolia-Gruppe, ein globaler Anbieter von Wasser- und Abfallmanagement. Sie besitzen etwa 60 Prozent, also liegt die Trinkwasseraufbereitung mehr in ausländischer als in chilenischer Hand.

Die Aussicht auf die Anden und den Stausee war wirklich wunderschön. Auch die Hintergrundinfos unseres Guides über die Anden haben uns sprachlos gemacht, denn die Anden sind die längste Gebirgskette der Welt mit einer Länge von 7.000 km. Schon cool, dass wir zumindest einen kleinen Teil davon gesehen haben. Die Anden sind reich an Bodenschätzen wie Gold, Silber, Lithium und Kupfer. Chile ist der weltweit größte Produzent von Kupfer (28 Prozent). Hauptimportland – wen wundert es – ist China, dicht gefolgt von den USA und der EU. Über 50 Prozent der Exporteinnahmen stammen aus dem Kupfergeschäft. Auch Lithium ist hier einiges wert, denn Chile besitzt 55 Prozent der weltweiten Reserven. Das Lithium stammt aus den Salzseen wie dem Salar de Atacama. Aber dazu später mehr im nächsten Beitrag, wenn wir uns auf den Weg in die Atacama-Wüste – einen weiteren Teil der Anden – machen. Nun zurück zum Ausflug. Für uns war es die bisher schlimmste Busfahrt. Die Straße aus Santiago hinaus war noch in Ordnung, aber dann wurde es eine Katastrophe. Es war abenteuerlich, weil die Straße unbefestigt, kurvig und kaputt war. Da wurden wir gleich nach Indonesien zurückversetzt. Zum Glück hatten wir nicht viel gefrühstückt. Am Ende des Ausflugs gab es noch ein Picknick mit Snacks und Wein, das hat unseren Magen auch wieder beruhigt.

Die restlichen Tage in Santiago verbrachten wir mit der weiteren Reiseplanung und dem Schreiben unseres Blogs.