Orlando und San Francisco

Der Flug von Montego Bay nach Orlando dauerte nur 2 Stunden, und wir hatten eine supertolle Aussicht auf Kuba und die Bahamas. Was auch ziemlich cool war: Bei Southwest Airlines hat das Onboard-WLAN gut funktioniert, und so konnten wir während des Fluges unserer Familie und unseren Freunden Fotos von oben schicken.

In Orlando hatten wir wieder einmal Glück mit unserem AirBNB. Es war ein Zimmer in einem Wohnhaus, und wir hatten sogar einen Pool. Ursprünglich hatten wir überlegt, in einen der Freizeitparks zu gehen, aber leider sind die Preise jenseits von gut und böse.
Für Walt Disney World kann man pro Tag schon mal 200 Euro zahlen. Für die Universal Studios bis zu 174 Euro

Am ersten Tag blieben wir nur in unserer Unterkunft, da Verena nicht so fit war. Das war, soweit wir uns erinnern können, der erste richtige Tag, an dem wir aufgrund von Krankheit nichts unternehmen konnten. Unsere Gastgeberin gab uns am nächsten Tag einen Spartipp: Wir sollten nach Disney Springs fahren. Dort zahlt man keinen Eintritt. In Disney Springs gibt es viele Merch-Shops, einige Restaurants, und man kann dort locker auch einen halben Tag verbringen. Am besten hat uns der Auftritt eines Highschool-Chors gefallen. Als Disney-Fans hat uns der Auftritt sehr berührt. Man konnte die Dynamik der gesamten Klasse spüren und den positiven Einfluss der Lehrerin/Dirigentin auf die Klasse sehen.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich noch das Kanu unserer Gastgeberin ausleihen, um im Lake M. eine Runde zu drehen. Als wir aber die vielen Warnschilder bezüglich der Alligatoren gesehen haben, haben wir das wieder gecancelt.

Um 3:30 Uhr ging es für uns am darauffolgenden Tag wieder zum Flughafen. Der Überfahrer fragte uns, ob wir eigentlich wussten, dass Zeitumstellung war und die Uhr eine Stunde zurückgestellt wurde. Ups, sind wir wohl einfach mal ohne es zu wissen um 2 Uhr aufgestanden.

In Orlando ist der Flughafen riesig, und dementsprechend lang dauerte die Ausreise. Mit Gepäck abgeben, Ausreise und Security-Check brauchten wir fast 2 Stunden. Auf unserem 6-Stunden-Flug gab es leider nichts zu essen. Großzügigerweise gab es zumindest die Auswahl zwischen 3 kleinen Minisnacks.

Nach der Landung in San Francisco mussten wir erstmal einen kleinen Spaziergang bewältigen, denn unser Gepäck wurde zum nationalen Terminal gebracht, aber wir landeten im internationalen. Einen kleinen Schockmoment hatten wir dann noch, als zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise unser Gepäck nicht da war. Doch es stellte sich heraus, dass es nur beim Sperrgepäck war. Glück gehabt.


San Francisco

In San Francisco haben wir uns bewusst für ein Hotel entschieden, da die AirBNBs alle weit weg vom Zentrum waren. Wir checkten ein und machten uns auf den Weg in ein typisches American Diner. Danach nutzten wir den sonnigen Tag und fuhren zur Golden Gate Bridge. In San Francisco funktionieren die öffentlichen Verkehrsmittel mit der Clippercard. Einfach die Karte im Google Wallet hinzufügen, Guthaben aufladen, und schon kann man die Busse nutzen. Für eine einfache Fahrt zahlt man 2,75 Dollar.

Am zweiten Tag starteten wir früh zum Fisherman's Wharf. Fisherman's Wharf hat eine lange Geschichte als Fischereihafen. Früher war es das Zentrum für die kalifornische Fischereiindustrie, besonders für die Kabeljau- und Sardellenfangflotten. Heute ist es ein lebendiges touristisches Zentrum mit Restaurants, Geschäften und Attraktionen, aber es bewahrt noch immer einige historische Gebäude. Eines der bekanntesten Merkmale von Fisherman's Wharf ist Pier 39. Es ist ein Einkaufs- und Unterhaltungskomplex, der besonders für seine Seelöwen bekannt ist. Diese Tiere haben sich seit den 1990er Jahren an den Piers niedergelassen, und sie ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Der Pier bietet auch tolle Ausblicke auf die Golden Gate Bridge, Alcatraz Island und die Bay Area.

Als Mittagessen gönnten wir uns dieses Mal etwas typisch San Francisco-Mäßiges. Wir gingen zu Boudin. Boudin Bakery wurde 1849 von einem französischen Bäcker namens Isidore Boudin gegründet. Er brachte das Rezept für die berühmten Sauerteigbrötchen (Sauerteig) aus Frankreich mit. Dieses Rezept hat sich zu einem wahren Markenzeichen von San Francisco entwickelt. Das Sauerteigbrot von Boudin wird nach einem besonderen, jahrhundertealten Rezept hergestellt, das als eines der besten in der Region gilt.
2. Sauerteigbrot – Ein San Francisco-Klassiker. Das Sauerteigbrot von Boudin ist in San Francisco legendär. Die Bäckerei verwendet einen speziellen Sauerteig-Starter, der seit mehr als 170 Jahren gepflegt wird – er gilt als der älteste aktive Sauerteig-Starter der Stadt. Dieser Starter wird ständig erneuert und gepflegt, was dem Brot seinen einzigartigen, leicht säuerlichen Geschmack verleiht. Unser Pulled-Pork-Burger und das Chicken-Sandwich waren echt lecker.

Danach gingen wir zu Fuß in Richtung Chinatown. San Franciscos Chinatown wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und ist das älteste chinesische Viertel in Nordamerika. Es wurde von chinesischen Einwanderern, die nach Kalifornien kamen, um während des Goldrauschs und beim Bau der transkontinentalen Eisenbahn zu arbeiten, stark geprägt. Diese Gemeinschaft hat sich im Laufe der Jahre immer weiter etabliert und beeinflusste die Kultur und das Leben in San Francisco nachhaltig. Chinatown ist für seine einzigartige Architektur bekannt, die stark von der chinesischen Kultur beeinflusst ist. Die Gebäude in Chinatown haben oft rot-goldene Verzierungen, Pagoden-Dächer und geschnitzte Holzdetails. Besonders entlang der Straßen wie Clay Street und Waverly Place kann man viele dieser traditionellen Gebäude entdecken.

Am dritten Tag fuhren wir mit der Fähre nach Alcatraz Island. Alcatraz ist wahrscheinlich am bekanntesten für das berüchtigte Bundesgefängnis, das hier von 1934 bis 1963 existierte. Es war ein hochgesichertes Gefängnis, das als "unsinkbar" galt, weil es auf einer Insel mitten in der Bucht von San Francisco lag. Alcatraz beherbergte einige der gefährlichsten Kriminellen der damaligen Zeit, darunter bekannte Gangster wie Al Capone und George "Machine Gun" Kelly. Das Gefängnis hatte den Ruf, nahezu ausbruchsicher zu sein, doch trotz seiner strengen Sicherheitsmaßnahmen gab es mehrere berühmte Fluchtversuche.

Der Ausbruchsversuch von 1962 aus Alcatraz war einer der bekanntesten in der Geschichte des Gefängnisses. Drei Gefangene – Frank Morris und die Brüder John und Clarence Anglin – planten ihre Flucht monatelang. Sie gruben Löcher in ihre Zellenwände und versteckten die Löcher mit Pappmaschee und Bettlaken. Mit diesen Löchern entkamen sie in einen ungenutzten Bereich des Gefängnisses und bauten aus Regenmänteln, Draht und Holz improvisierte Flöße. In der Nacht des 11. Juni 1962 verließen sie ihre Zellen, kletterten durch Lüftungsschächte und ließen sich von den Flößen in die Bucht treiben.

Am nächsten Morgen wurde es dann richtig skurril. Die Gefängniswärter wollten die Insassen aufwecken, aber stattdessen fielen ihnen die Köpfe entgegen. Denn die drei Gefangenen hatten ihre eigenen Köpfe aus Seife, Klopapier und geklauten Haaren aus dem Gefängnisfriseur rekonstruiert. Obwohl sie in der Bucht von San Francisco vermutet wurden, blieb ihre Spur verschwunden. Es gab Spekulationen, dass sie es geschafft haben könnten, das Festland zu erreichen und unterzutauchen, aber sie wurden nie wieder gesehen. Der Fall bleibt ungelöst und ist zu einem faszinierenden Teil der Alcatraz-Geschichte geworden. Für uns war es total spannend, die ganze Geschichte zu hören und vor allem auch die Zellen und die Kopfattrappen zu sehen. Die detaillierte Vorbereitung erfuhren die Wärter nur, weil eigentlich noch eine vierte Person involviert war. Dieser hatte aber sein Loch in der Zelle nicht rechtzeitig fertig bekommen. Als er dann ein paar Stunden später auf dem Dach war, waren die anderen drei bereits verschwunden. Er entschied sich dann, wieder zurück ins Bett zu gehen und erzählte aus Frust am nächsten Tag alles den Wärtern.

Für uns war das der spannendste San Francisco-Tag.
Am nächsten Morgen packten wir dann wieder einmal unsere Rücksäcke, und dann ging es endlich los zum Flughafen. JAPAN, WIR KOMMEN!