Beginnen wir mit einer lustigen Geschichte. Wusstest du, dass es weltweit verboten ist, Honig zu verschicken? Nein? Wir auch nicht. Wer hat extra beim Imker für die Family daheim 3 Gläser Manukahonig gekauft und extra noch gefragt, ob wir das nach Deutschland schicken dürfen? Richtig, Wir. Wer stand dann im Postoffice und wurde von den netten Angestellten höflich mit dem
Satz: "Honig ist ein verbotener Artikel, den man nirgendwo auf der Welt versenden darf" verschickt? Ganz genau, wir. Ja das war unsere Honiggeschichte in Neuseeland. Wieder was dazu gelernt. Die Angestellten im Flughafenhotel haben sich sehr gefreut, als wir ihnen die drei Gläser geschenkt haben.
Ansonsten waren die letzten 2 Tage unseres Roadtrips eher unspektakulär. Von Rotoura gings über die Autobahn nach Auckland. Bei der Auswahl eines Campingplatzes hatten wir ein paar Probleme. Direkt in Zentrumsnähe gibt es im Grunde keinen Campingplatz. Es gibt viele Freecampings, mit zum Teil nur 5 Stellplätzen. Einen Campingplatz hätten wir gefunden. Kostenpunkt 50 Euro. Als Alternative zeigte uns das System noch einen weiteren "Campingplatz" an. Es wurden zwei Stellplätze vor einem Wohnhaus für 25 Euro vermietet. Die Bewertungen waren gut, also buchten wir den Platz und fuhren dorthin. Die Vermieter waren ein älteres Ehepaar, sie bieten Air bnbs und auch zwei Stellplätze an. Wir durften das Bad benutzen und auch den Außenbereich und Garten. Nach einem kurzen Ratsch, schauten wir uns die Stadt an. Auckland hat uns auf den ersten Blick gut gefallen. Leider hatten wir nicht soviel Zeit dort, denn es gäbe einiges zu erleben: Waiheke Island, Rangitoto Island, den Auckland Zoo, die Art Gallery und einige schöne Strände.
Wir sind am nächsten Tag, bevor wir den Camper abgeben mussten noch zum War Memorial Museum gefahren, welches ein absolutes Highlight unserer Reise war. Denn dort hatten wir die Möglichkeit, eine traditionelle Maori-Tanzvorführung zu erleben. Der "Maori Traditional Dance" hat uns zutiefst berührt, insbesondere die kraftvolle Verbindung der Maori zur Natur. Diese Verbindung spiegelt sich in jeder Geste, jedem Lied und jedem Erzählstück wider und vermittelt eine tiefe Wertschätzung für die Umwelt und die kulturelle Identität dieses Volkes.
Das Museum selbst war beeindruckend gestaltet und bot faszinierende Einblicke in die Geschichte und Traditionen der Maori. Besonders der Bereich, der den Maori gewidmet ist, hat uns nachhaltig beeindruckt. Wir haben so viel über ihre Lebensweise, ihre Sprache, ihre Kunst und ihre spirituellen Überzeugungen gelernt. Die Geschichten über ihre Herkunft und die Herausforderungen, die sie im Laufe der Geschichte bewältigen mussten, waren unglaublich inspirierend.
Unser Tipp: Ein Besuch im Auckland War Memorial Museum lohnt sich unbedingt, nicht nur, um die Maori-Kultur besser zu verstehen, sondern auch, um die reiche Geschichte Neuseelands zu entdecken. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich die Tanzvorführung nicht entgehen lassen – ein Erlebnis, das lange im Gedächtnis bleibt.
Nach dem Museumsbesuch haben wir bei der Spaceship Stelle in Auckland unser Auto abgegeben und sind dann mit einem Uber zum Flughafenhotel gefahren. Dort haben wir die anstehende Reise nach Santiago de Chile fertig vorbereitet. Und am nächsten Tag haben wir uns für den 11 Stunden Flug vorbereitet, waren noch beim Sport, nachmittags ging es dann schon zum Flughafen. Bye Bye wunderschönes Neuseeland.

Fazit: 3 Wochen mit dem Camper

Unsere dreiwöchige Reise durch Neuseeland mit dem Camper war ein unvergessliches Abenteuer voller atemberaubender Landschaften, inspirierender Begegnungen und wertvoller Erkenntnisse. Dabei haben wir einige Lektionen gelernt, die wir hier als Tipps für zukünftige Reisende zusammenfassen möchten.

Camperwahl und Flexibilität

Wenn wir eines während unserer Reise gelernt haben, dann das: Die Wahl des richtigen Campers kann den Unterschied machen. Wir hatten einen Spaceship-Camper, der sich als 20 Jahre altes Fahrzeug mit einigen Mängeln herausstellte. Rückblickend hätten wir lieber in einen größeren, moderneren Camper investiert, da dieser mehr Komfort und Flexibilität geboten hätte. Ein Camper indem man aufrecht stehen kann, wäre schon ein Luxus gewesen.  

Ein „self-contained“-Fahrzeug war im Nachhinein für uns nicht nötig, da Free Camping in Neuseeland weniger gut zu uns passte. Stattdessen haben wir die Flexibilität genossen, auf normalen Campingplätzen zu übernachten, die besser ausgestattet sind und angenehmer gelegen waren. Hinterher ist man immer schlauer, denn ohne self contained hätten wir uns ca 400 Euro gespart.

Routenvorbereitung: Zeit nehmen und anpassen

Die Planung unserer Route war eine Herausforderung und hat viel Zeit in Anspruch genommen. Neuseeland bietet so viele beeindruckende Orte, dass es schwerfällt, Prioritäten zu setzen. Besonders auf der Südinsel gibt es zahlreiche Lookouts und Sehenswürdigkeiten, für die man sich Zeit nehmen sollte.

Unser Tipp: Plant eure Route sorgfältig, aber bleibt flexibel. Spontane Stopps lohnen sich oft. Besonders auf der Südinsel gibt es viele wunderschöne Aussichtspunkte, die man nicht verpassen sollte. Und das gute: Die Lookouts sind immer frühzeitig ausgeschrieben und man fährt immer direkt dran vorbei.

Campingplätze:

Unser Tipp zu den Campingplätzen:

Wenn ihr über Apps wie Rankers oder Campermate nach Campingplätzen sucht, fragt am besten direkt bei den Campingplätzen nach Verfügbarkeiten und Preisen. Die Buchung über die Apps ist häufig teurer. Ohne die Campingapps hätten wir für die Routenplanung noch länger gebraucht. Die Apps sind eine wirklich große Erleichterung.

Frühzeitig ankommen

Auf der Südinsel haben wir festgestellt, dass bezahlbare Campingplätze meistens spontan verfügbar sind. Allerdings waren sie am Abend oft komplett belegt. Unser Tipp: Auf der Südinsel ist es ratsam, bis spätestens 16 Uhr einen Campingplatz zu suchen. In der Nebensaison ist das sicherlich wieder anders.

Tanktipps:

Gapsy Tankapp war besonders hilfreich, um die günstigsten Tankstellen zu finden. Unser Tipp: Vergleicht die Preise und seid flexibel bei der Auswahl eurer Tankstellen und vorallem immer darauf achten, wann die nächste Tankstelle kommt. Im Süden kann das schon mal dauern.

Wandern: Gut vorbereitet sein

Neuseeland ist ein Paradies für Wanderer, mit Strecken, die zwischen 3 aber auch bis zu 8 Stunden dauern können. Allerdings gibt es keine Berghütten, daher muss man sich immer selbst mit Essen und Trinken versorgen. Die Neuseeländer lassen eben ihre Natur einfach so, wie sie ist 😊

Unser Tipp: Holt euch Inspiration bei Campingplätzen oder von Einheimischen, die oft großartige Insider-Tipps für Wanderungen haben. Eine Regenjacke und gute Schuhe gehören immer ins Gepäck, da das Wetter in Neuseeland sehr wechselhaft ist.

Essen und Einkaufen: Was man wissen sollte

Die Lebensmittelauswahl in Neuseeland ist hervorragend, und mit ein wenig Planung lassen sich schnell einfache, aber leckere Gerichte zaubern. Supermärkte wie New World bieten Rabattkarten für Reisende, während Pac’n’Save mit großen Auswahlmöglichkeiten und günstigen Preisen punktet.

Unsere „favorite“ Campinggerichte, die schnell gehen:

Frühstück: Müsli, Toast mit Aufstrichen oder Ei

Mittag- und Abendessen: Wraps, Nudeln mit Tomatensoße, Gemüsereis, Salate, Ofengemüse wenn da Campingplatz einen guten Ofen hat.

Unser Tipp: Plant eure Einkäufe und nutzt die Rabattkarten. Diese können auf längeren Reisen einiges sparen.

Praktische Hinweise für unterwegs

In Neuseeland ist bargeldloses Zahlen problemlos möglich – eine Kreditkarte reicht meist aus. Öffentliche Toiletten sind an jeder Tankstelle verfügbar und kostenfrei. Restaurants und Cafés bieten kostenloses Trinkwasser an – ein super Service für Reisende.

Dank der langen Tage von 5:00 Uhr bis 21:30 Uhr bleibt viel Zeit für Unternehmungen und Wanderungen.

Besonderheiten der Nord- und Südinsel

Die Südinsel hat uns mit ihrer atemberaubenden Natur und Ruhe begeistert. Hier gibt es weniger Verkehr, viele Lookouts und weniger bewohnte Gegenden. Auf der Nordinsel hingegen ist es lebhafter, mit mehr Verkehr und dichter besiedelten Gebieten. Die Routenführung ist auf der Südinsel einfach, und oft reicht eine normale Straßenkarte aus, da es oft nur einen Highway gibt, der zum Ziel führt.

Unsere Highlights auf der Südinsel waren der Lake Tekapo+Pukaki, Milford Sounds, Fox Glacier Lookout und Greymouth, wo wir gerne mehr Zeit verbracht hätten. Und generell alle Fahrten zu den Orten. Der Weg ist das Ziel trifft hier ziemlich genau zu 😊

Unsere Highlights auf der Nordinsel waren Hobbiton und das Tongariro Crossing. Wir hatten ja auf der Nordinsel nur noch eine Woche Zeit, deswegen haben wir uns für nur drei Orte entschieden.

Für den Norden empfehlen wir, etwas mehr Zeit für den Verkehr einzuplanen, wobei man sich dann zwischendurch schonmal wieder freut auf einer normalen Autobahn 100 km/h fahren zu können.

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit

Die Neuseeländer legen großen Wert auf Naturschutz. Wir konnten beobachten, dass sich auch alle Reisenden darangehalten haben. Nirgends ist Müll herumgelegen und in Auckland z.B ist die Regierung, was das angeht, auch sehr streng. Unser Vermieter beim letzten Stellplatz hat uns erklärt, dass die Mülltrennung sehr genau überprüft wird. Hat er dreimal eine Verwarnung bekommen, so ist die Mülltonne weg.

Beste Reisezeit und Wetter

Sommer (Dezember–Februar): Ideal für Outdoor-Aktivitäten, aber auch Hochsaison und trotz warmer Temperaturen tagsüber, haben wir auf der Südinsel nachts und am Morgen bei 8 - 10 Grad Außentemperatur manchmal ein bisschen gefroren.

Frühling/Herbst (September–November, März–Mai): Weniger überlaufen, angenehme Temperaturen.

Winter (Juni–August): Ideal für Skifahrer und günstigere Preise, aber Einschränkungen bei einigen Straßen und Wanderwegen.

Sicherheit auf der Straße

Ein kurzer Hinweis zur Sicherheit im Straßenverkehr:

Der Linksverkehr war nicht so schwierig wie anfangs gedacht. Mit Automatik geht das gut, dann kann man sich besser auf alles andere konzentrieren.

Die Straßen können schmal und kurvenreich sein, besonders in den Bergen der Südinsel. Vor jeder Kurve gibt es ein Hinweisschild mit welcher Geschwindigkeit man am besten in die Kurve fahren soll. Das war oftmals sehr hilfreich. Es gibt auch sehr oft Ausweichspuren, damit man die schnelleren Fahrer vorbeilassen kann.

Kostenüberblick

Durchschnittspreis für Campingplätze. Auf der Südinsel zwischen 30 und 40 Euro pro Nacht, je nach Lage und ob man einen powered oder unpowered Campingplatz benötigt. Am Fox Glacier haben wir nur 20 pro Nacht gezahlt. Die Holidayparks sind am „teuersten“, wobei wir in Wanaka und Greymouth dafür nur 30 Euro gezahlt haben.

Auf der Nordinsel ist es etwas billiger, da haben wir 30 Euro pro Nacht für den Campingplatz in Rotoura gezahlt. Und für unseren Stellplatz in Auckland haben wir 25 Euro gezahlt. Und in Wellington hatten wir einen Free-Campingplatz

Lebenshaltungskosten:

Durch die Tankapps konnten wir, wie ihr schon wisst gut sparen. Die Tankpreise sind etwas günstiger als bei uns. Wir haben insgesamt 327 Euro dafür ausgegeben, wobei wir 2500 km gefahren sind.

Für Supermarkteinkäufe + ab und zu mal einen Kaffee haben wir 436 Euro ausgegeben. Also pro Tag 20 Euro für zwei Personen.

Spartipp: Wer gern Kaffee trinkt, sowie wir, der kauft sich am besten einen Kaffeeplunger für 15 Dollar. 😊 250 gramm Kaffeepulver kosten im Angebot ca. 6 Dollar.

Natürlich ist eine Reise mit dem Camper nicht billig. Die Alternative mit Mietwagen + Hotel oder Motel wäre aber um einiges teurer gewesen. Der große Nachteil unsrer Meinung nach: Man kann nie selbst kochen und ist auf die Restaurants oder Cafes der Hotels angewiesen. Und in sehr kleinen Orten gibt es oft nichts anderes außer einer Tankstelle und einem einzigen Restaurant.

Wer die Möglichkeit hat – Go for it. Die Reise ans andere Ende der Welt lohnt sich zu 100 Prozent😊