Aufregende Anreise
Die Anreise mit dem Taxi war ziemlich entspannt. Wir haben über Uber um 5 Uhr ein Taxi bestellt und sind damit zum Flughafen gefahren. Dort angekommen – die erste Überraschung: Es ist 5:30 Uhr, zwei Stunden vor Abflug, und der Flughafen ist noch geschlossen. Er öffnet erst um 6:00 Uhr. Als wir schließlich am Schalter ankamen, teilte man uns mit, dass noch unklar sei, ob wir überhaupt abfliegen können – wegen eines Gewittersturms am Ziel-Flughafen. Wir mussten trotzdem einchecken und warteten auf eine Durchsage. Um 6:40 Uhr kam dann die Ansage: Wir sollten bitte durch den Sicherheitscheck gehen, falls noch nicht geschehen. Am Gate fragte Verena nach, ob wir nun wirklich fliegen. Die Angestellte antwortete freundlich: „Wir versuchen es!“
Der Plan war, den Flug zu starten und zu hoffen, dass sich das Wetter bis zur Landung bessert. Der Start verzögerte sich um etwa 20 Minuten, und das Erste, was die Stewardess sagte, war: „Entschuldigung für die Verspätung.“ Wir hoben also auf gut Glück ab – dank des Könnens des Piloten und der sich bessernden Wetterbedingungen wurde der Flug deutlich angenehmer als erwartet. Beim Landeanflug meldete sich der Pilot noch einmal und bat, sich auf mögliche Turbulenzen vorzubereiten – aber wir hatten definitiv schon Schlimmeres erlebt.
Am Flughafen angekommen, warteten wir etwa 10 Minuten auf unser Gepäck und erkundigten uns an der Info, wie wir zum Bus kommen. Der Transport verlief äußerst entspannt und unkompliziert. An unserer Station angekommen, waren es nur noch zehn Minuten zu Fuß bis zur Unterkunft. Dort waren wir bereits um 11:40 Uhr, und unser Host sagte, wir könnten unser Gepäck ablegen und den Tag genießen. Das taten wir auch.



Entspannung am Ankunftstag
Unser Mittagessen haute uns um! Verena hatte eine Lasagne-Variante mit Spaghetti bestellt, die nahezu identisch schmeckte wie die legendäre Lasagne von Oma Gisela – da kamen Erinnerungen hoch.
Nach dem Essen begann unser Entspannungsnachmittag. Wir fuhren mit einem kostenlosen Shuttle zum Hotel Shiroyama, wo sich unser Onsen befand. Dort angekommen, erhielten wir wie üblich eine kurze Einweisung. Die Atmosphäre im Außenpool war kaum zu übertreffen: Starker Regen, Gewitter und Nebel – mit Blick auf den Vulkan Sakurajima, der sich hin und wieder zeigte, wenn der Nebel kurz aufklarte. Nach drei Stunden vollkommener Entspannung fuhren wir mit dem Shuttle zurück zur Unterkunft, breiteten uns aus und kauften noch ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage ein.



eine Japanerin hat uns einfach zwei Donuts geschenkt :)
Erster richtiger Tag in Kagoshima
Den Vormittag verbrachten wir entspannt in der Wohnung – es regnete in Strömen. Als es mittags aufklarte, nutzten wir die Gelegenheit und erkundeten Kagoshima. Wir besuchten den berühmten Kagoshima-Chūō-Bahnhof und das dazugehörige riesige Einkaufszentrum. Die Umgebung erinnerte uns an Tokio: Unmengen an Menschen und Geschäften.
Von dort war es nicht mehr weit zum Sengan-en-Garten, den wir unbedingt sehen wollten. Doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nach dem Einchecken stellten wir fest, dass der nächste Zug erst in 40 Minuten fuhr. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir zu warten – immerhin erwarteten uns viele Kirschbäume.
Dort angekommen, gab es das nächste Problem: Verena konnte sich mit ihrer Karte nicht auschecken. Das Bahnpersonal telefonierte sofort, um zu helfen. Zum Glück war ein junger Mann aus Hongkong hinter uns, der Japanisch sprach und für uns übersetzen konnte. Die Aussage: Kein Problem – einfach später zurückfahren und das vor Ort klären.
Nun wollten wir den Garten genießen – oder auch nicht. Beim ersten Blick merkten wir, dass wir eine Woche zu früh da waren – kaum blühende Bäume. Am Ticketschalter dann der nächste Dämpfer: 10 € Eintritt pro Person – für das, was geboten war, einfach zu viel. Wir drehten um, nahmen den nächsten Zug zurück und klärten das Kartenproblem – das Personal war sehr freundlich, entwertete die Karte und wir zahlten das Ticket bar.
Der Tag endete mit einem Besuch der Tenmonkan Street und des dortigen Einkaufszentrums, wo wir etwas Leckeres zum Abendessen fanden.


Am nächsten Morgen starteten wir mit einem Workout und einem leckeren Frühstück. Danach machten wir uns auf den Weg zum Jigenji-Park – ein etwas anderer Park, etwas außerhalb des Stadtzentrums. Der Park war wild verwachsen – im positiven Sinne, fast wie ein Dschungel. Umgeben von Ranken, Flüssen und Moos machten wir uns auf die Suche nach Kirschblüten. Schon nach 15 Minuten fanden wir den ersten Spot – hinter einem Restaurant, das wie ein japanischer Biergarten mitten im Wald aussah. Wir folgten der Karte und fanden schließlich den Kirschblütenpark, machten tolle Fotos und gingen weiter. Anschließend durchquerten wir einen Bambuswald – nichts als Bambus und ein Fluss neben dem Weg. Am Ende des Rundwegs befand sich ein schöner traditioneller Schrein. Wir holten uns unseren Stempel, machten Fotos und fuhren zurück zur Unterkunft.




Am Abend hatten wir mit unserem Host eine Bartour geplant – ganz wie die Locals. Es wurde sehr amüsant. Unser erster Stopp war ein Izakaya – eine Art Restaurant mit mehreren Küchen, aber nur einer Karte. Hier isst man viele kleine Snacks, die zusammen eine Mahlzeit ergeben – dazu gibt’s Bier oder andere Getränke.
Nach einigen Snacks ging es weiter in eine Bar, die Take, unser Host, regelmäßig besucht. Dort trafen wir einen Koreaner, der koreanische Süßigkeiten verschenkte – Verena bekam ein koreanisches Pick-up, Manfred eine Art Schokokuchen. Nach einem Getränk und einem Snack, den uns die Barbesitzerin hinstellte, ging es weiter in eine Bar im Untergeschoss – maximal 10 Sitzplätze, ein kleiner Dancefloor und ein DJ-Pult.
Dort hatten wir eine lustige Unterhaltung mit der Barkeeperin, die sehr gut Englisch sprach – sie hatte vier Jahre in den USA gelebt. Auch unser Host hatte zwei Jahre dort studiert. Wir fragten ihn viel über Kultur und Schulsystem – leider erzählte er uns nicht allzu viel. Er war mehr interessiert an unserem Leben und unsrer Kultur. Er erzählte, dass ab der Junior High School ein ziemlicher Konkurrenzkampf herrscht und viel Druck auf die Schüler ausgeübt wird. Die ersten Jahre seien dagegen sehr entspannt. Er vermietet seit 8 Jahren insgesamt 6 Air bnb Wohnungen, das ist quasi seine Arbeit. Nebenbei arbeitet er noch als Basketballtrainer.
Zum Abschluss besuchten wir eine letzte Bar. Es gab noch einen Highball – Whisky-Soda. Take bestand darauf, uns alles auszugeben – so sei das in Japan üblich, meinte er. Nur eine Runde durften wir übernehmen – für die er sich mehrmals bedankte.




Sakurajima – die Vulkaninsel
Am letzten Tag ging es für uns auf die Insel Sakurajima, den Vulkan von Kagoshima. Mit der Fähre waren wir in etwa 15 Minuten dort. Vorab hatten wir uns informiert und fuhren direkt mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt. Der Bus war übervoll – aber egal ob Bus oder Bahn, in Japan gilt: Was reinpasst, passt rein.
Nach einer halben Stunde erreichten wir den ersten Aussichtspunkt, machten tolle Fotos vom Vulkan und stärkten uns mit unserer Jause, die wir zuvor bei Lawson eingekauft hatten. Mit dem nächsten Bus beendeten wir den Loop und nahmen einen lokalen Bus zum Schrein, der auf der Karte markiert war.
Angekommen – suchten wir den Schrein vergeblich. Wir denken, das ging jedem so. Der „Schrein“ war eine alte, morsche Hütte, die vielleicht einmal ein Schrein gewesen war. Doch die Fahrt hatte sich trotzdem gelohnt – der Ausblick auf den Vulkan war grandios. Der Vulkan war an diesem Tag sehr aktiv und wir konnten einige tolle Aufnahmen machen.
Zurück ging es wieder mit der Fähre – alle 20–30 Minuten fährt eine, also ganz unkompliziert. Zuhause angekommen, waren wir müde und gingen früh schlafen – denn der nächste Stopp wartete schon: Osaka und die Universal Studios Japan.





