Anreisetag & Kanazawa Castle
Von Kyoto aus sind wir wieder mit den Zügen in Richtung Kanazawa gefahren. Zuerst ging es zurück nach Kyoto mit einem Zwischenstopp in Tsuruga und von dort mit einem weiteren Zug in Richtung Kanazawa.Am Anreisetag besuchten wir noch das Kanazawa Castle. Die Burg steht mitten in der Stadt auf einem kleinen Hügel und sieht echt beeindruckend aus – auch wenn man schnell merkt, dass hier nicht mehr alles original ist. Kein Wunder, denn die Burg hat in den letzten Jahrhunderten mehrmals gebrannt und wurde immer wieder aufgebaut. Trotzdem – oder gerade deswegen – hat sie heute richtig Charme. Gebaut wurde sie ursprünglich 1580, und zwar von einem Mönch, der auch General war – ziemlich wild. Kurz darauf übernahm der Maeda-Clan das Ruder, und sie machten Kanazawa zu einem der wichtigsten Orte im damaligen Japan. Der Maeda-Clan war nämlich direkt nach den Tokugawa die mächtigste Familie im Land. Und obwohl die Burg riesig war, gab es hier nie so einen klassischen Hauptturm wie bei anderen Burgen – der wurde entweder nie gebaut oder ist bei einem der vielen Brände zerstört worden.Direkt neben der Burg liegt der Kenroku-en, einer der schönsten Gärten Japans – und der war früher mal Teil des Burggeländes. Wir hatten noch das Glück, das letzte Blühen der Kirschbäume zu bestaunen. Burg, Garten, Geschichte – hier bekommt man echt alles auf einmal. Wer sich für alte Samurai-Geschichten und schöne Ausblicke interessiert, sollte sich das Kanazawa Castle auf keinen Fall entgehen lassen.




Nomura Samurai-Haus – Ein Blick ins Leben der Kriegerklasse
Am nächsten Tag starteten wir ins Samurai-Viertel. Mitten im historischen Nagamachi-Viertel, wo früher die Samurai der mächtigen Maeda-Familie lebten, steht das Nomura-ke – ein perfekt erhaltenes Samuraihaus, das heute als kleines Museum dient. Es gehörte einst der Nomura-Familie, einer wohlhabenden Samurai-Linie, die direkt unter dem Maeda-Klan diente. Wir zahlten 3 Euro Eintritt pro Person und konnten dann das schöne Haus von innen bestaunen. Tatami-Matten, kunstvolle Holzarbeiten, Shoji-Schiebetüren und ein wunderschön gepflegter Innenhofgarten – alles ziemlich stimmungsvoll.Es gibt sogar ein traditionelles Tee-Zimmer und eine Mini-Ausstellung mit Waffen, Rüstungen und Schriftstücken der Familie. Besonders der kleine Garten hinter dem Haus ist ein echter Hingucker – super harmonisch, mit Mini-Wasserfall und Steinen, alles im Stil der Edo-Zeit. Der Garten hat sogar Preise gewonnen und ist ein Paradebeispiel für japanische Gartenkunst auf kleinem Raum.
Der dritte Tag war ein Regentag, deshalb nutzten wir ihn fürs Schreiben unseres Blogs.








Nara – letzter Ort unserer Japanreise
Es lief folgendermaßen ab: Zug Nummer 1 brachte uns zurück nach Tsuruga, Zug Nummer 2 nach Kyoto und von dort fuhren wir dann mit Zug Nummer 3 nach Nara. Inklusive Wartezeiten brauchten wir für die Anreise 5 Stunden und 30 Minuten.
Nachdem wir in unserem ersten und einzigen Hotel auf der Japanreise eingecheckt hatten, erkundeten wir noch den Nara-Park.Im Nara-Park gibt es viele freilaufende Rehe und sehr viele Touristen, die sie füttern wollen. Unserer Meinung nach ist es ein künstlich hochgepushter Instagram-Spot – die Tiere haben vor allem bei den Hauptwegen kaum Platz, sich zu bewegen. Sie sind teils aggressiv (verständlicherweise), und uns war es einfach etwas zu viel.An diesem Tag gab es noch einmal ein leckeres Curry zum Abendessen – dazu ein Glas Prosecco und einen Whisky Soda in der Happy Hour für jeweils 2,45 Euro.









Den zweiten Tag verbrachten wir damit, die schönen Tempel anzusehen. Sie befinden sich alle fußläufig um den Nara-Park herum. Uns haben der Kofuku-ji, der Toda-ji und der Kasuga-Taisha sehr gut gefallen. Allerdings waren wir nicht mehr bereit, Eintritt für die Tempel zu zahlen. 5 bis 10 Euro wollten wir dann nicht mehr ausgeben, denn in die Außenbereiche der Tempel kommt man immer gratis hinein. Man zahlt nur für einen „special“ Bereich mehr.
Ein besonderes Highlight in Nara war für uns die Teezeremonie.Zu Beginn mussten wir uns vor dem Betreten des Raumes verbeugen – als Zeichen von Respekt. Wir suchten uns unsere eigene Teeschale aus. Der Raum war sehr schlicht gehalten, und wir setzten uns auf unser Sitzkissen. Die Teezeremonie-Meisterin saß direkt auf dem Tatami-Boden.Zuerst bereitete sie den Matcha-Tee vor, und wir schauten zu. Jeder Handgriff hat dabei eine Bedeutung, und die Zeremonie soll immer ruhig und schon fast meditativ ablaufen. Das Matcha-Pulver wird, nachdem das heiße Wasser vorbereitet wurde, in der Teeschale mit einem Matchabesen schaumig gerührt.Zum Matcha-Tee trinken gehört immer das Essen einer japanischen Süßigkeit. Tee-Meister:innen in Japan lernen ihr Handwerk an sogenannten Teeweg-Schulen, die über Jahrhunderte hinweg ihre ganz eigenen Traditionen und Stile entwickelt haben. Es ist nicht „nur“ eine Ausbildung – es ist ein Lebensweg. Viele widmen ihr ganzes Leben der Perfektion des Sadō (茶道, der Weg des Tees).






EXPO 2025 Osaka
Ein weiteres Highlight in den letzten Tagen unserer Reise war die EXPO in Osaka. Weil unser Flug erst um 23:45 Uhr war, haben wir uns dazu entschlossen, die EXPO zu besuchen – „once in a lifetime“. Die letzte Expo in Japan war 2005, und deshalb wollten wir uns diese Chance nicht entgehen lassen. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die letzte Expo fand 2005 statt, also war für uns klar: Diese Chance lassen wir uns nicht entgehen. Das Gelände befindet sich auf Yumeshima, einer künstlich aufgeschütteten Insel in der Bucht von Osaka. Die Fläche umfasst rund 390 Hektar – ein gigantisches Projekt mit klarem Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und globalem Austausch.
Besonders beeindruckend ist der sogenannte „Grand Ring“, eine ringförmige Holzkonstruktion mit einem Durchmesser von rund 700 Metern. Sie gilt als die größte Holzkonstruktion der Welt und wurde vom bekannten japanischen Architekten Sou Fujimoto entworfen. Dieser Ring symbolisiert das Expo-Motto: „Designing Future Society for Our Lives“, also „Eine Gesellschaft der Zukunft gestalten – für unser Leben“. Mehr als 160 Länder und Organisationen präsentieren sich mit eigenen Pavillons, und man erwartet insgesamt etwa 28 Millionen Besucher während der sechsmonatigen Laufzeit von April bis Oktober 2025.
Jeder Bereich widmet sich Zukunftsthemen wie Gesundheit, Technologie, künstlicher Intelligenz, sozialem Wandel und Nachhaltigkeit. Der deutsche Pavillon setzt zum Beispiel auf das Thema Kreislaufwirtschaft und stellt zukunftsweisende Konzepte für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen vor. Dieser Bereich hat uns am Besten gefallen.
Zur besseren Erreichbarkeit wurde die U-Bahn-Linie Chūō extra verlängert – ein neuer 3,2 Kilometer langer Abschnitt führt nun direkt auf die Expo-Insel. Die neue Station wurde Anfang 2025 eröffnet und ermöglicht einen schnellen und komfortablen Zugang zum Gelände. Nach dem Tag auf der Expo fuhren wir zum Flughafen. Dadurch, dass unser Flug so spät abends ging, konnten wir ganz gut mit Japan und unsrer Weltreise abschließen und freuten uns auf "dahoam"







