Ruapehu - Vulkangebiet

An Weihnachten sind wir 4 Stunden in den Tongariro Nationalpark gefahren. Die Fahrt war wie immer ein Traum. Die Straßen in Neuseeland sind zwar nicht die besten und auch nicht die breitesten, aber der Ausblick lässt einen das schnell vergessen. Auf der Fahrt machten wir einen Zwischenstopp zum Tanken. Dank unserer App Gapsy konnten wir immer günstige Tankstellen finden. Sie eignet sich hervorragend für Neuseeland, wichtig dabei ist nur, dass man auch an die kleinen Orte denkt, in denen Tankstellen sein könnten. Es fiel uns mehrfach auf, dass das Tanken in kleineren Orten deutlich günstiger ist – nämlich 30 bis 40 Cent pro Liter.

Im Ort angekommen, checkten wir pünktlich um 14 Uhr ein. Unser Hotel, das wir über Weihnachten gebucht hatten, war völlig ausgebucht. Es gab einen kleinen Whirlpool, gemütliche Zimmer und einen wunderschönen rustikalen Speisesaal. Nicht zu vergessen, es gab auch wieder eine Wäscherei, die wir nutzen durften. Nachdem wir unsere Sachen ins Zimmer gebracht hatten, begaben wir uns zu einem kleinen Supermarkt im Ort, um alles für Weihnachten und unsere Wanderung am Folgetag zu besorgen. Nach dem Einkauf gönnten wir uns eine erholsame Wellnesseinheit im Whirlpool bei einem Gläschen Wein. Auf der Nordinsel hatte sogar jeder Campingplatz einen gratis Whirpool bzw. Hot Pot.

Am Abend gab es ein leckeres Weihnachtsmenü, aber wir entschieden uns für Spareribs. Es war das erste Mal auf unserer Weltreise, dass wir Spareribs aßen. Sie schmeckten zwar nicht so gut wie zu Hause, aber trotzdem waren sie sehr lecker. Mal wieder nicht selbst kochen zu müssen, war auch eine willkommene Abwechslung. Ihr seht schon, Weihnachten war dieses Jahr ganz anders. Wir telefonierten mit unseren Familien und genossen den Weihnachtstag bei 25 Grad, auch wenn wir natürlich unsere Heimat vermissten.

Schicksalsbergwanderung -Auf nach Mordor

Der große Tag war gekommen: Heute ging es mit dem Shuttle zu einem der Höhepunkte unserer Nordinselreise – dem Alpine Crossing im Tongariro Nationalpark, auch bekannt als Wanderung zum Schicksalsberg. Ein absolutes Muss für einen "Herr der Ringe"-Fan wie Manfred.

Dort angekommen, waren wir beeindruckt von der Weitläufigkeit und Vielfalt des Nationalparks. Unser Startpunkt war eine Steppe, und trotzdem waren wir umgeben von einem Vulkan und von vielen Bergen.

"Also dann mal los!" Der Start war angenehm. Hier konnte man die Umgebung in Ruhe genießen, während wir durch die Prärie wanderten. Doch nach etwa einer Stunde begann der Anstieg und das Gelände veränderte sich zunehmend. Es wurde immer steiniger und sandiger, wodurch man unsicherer auf den Füßen wurde und mehr auf den eigenen Schritt achten musste. Aber das war kein Problem – man bleibt einfach mal stehen, um die Aussicht zu genießen, die Energie des Vulkans und der Berge auf sich wirken zu lassen und natürlich ein paar Fotos zu schießen.

Das erste Drittel war geschafft, und wir machten eine kleine Jausenpause, bevor es an die nächsten 400 Höhenmeter in Richtung Vulkan ging. Der Aufstieg begann mit ein paar hundert Treppenstufen, die uns sicher an den steinigen Stellen nach oben führten. Dieser Abschnitt war zweifellos der anstrengendste der Wanderung, aber die Mühe lohnte sich. Wir versuchten, die Aussicht und unsere Begeisterung in Bildern festzuhalten. Nach einer weiteren Pause ging es noch ein Stück nach oben – die letzten Höhenmeter für den Tag.

Oben angekommen, wurden wir mit einer spektakulären Aussicht belohnt. Der Vulkan präsentierte sich in einem völlig neuen Blickwinkel. Auf der einen Seite das felsige, wüstenähnliche Terrain, auf der anderen Seite glänzten Schwefelseen im Sonnenlicht. Kein Wunder, dass Peter Jackson diesen Ort als Kulisse für Mordor auswählte und dort die berühmten Szenen drehte. Der Vulkan diente als Vorlage für den Schicksalsberg.

Ring konnten wir leider keinen finden, aber zum Glück haben wir ja schon welche. Nun war die Hälfte der Wanderung geschafft – zumindest zeitlich gesehen. Ab jetzt ging es 12 km stetig bergab. Anfangs war der Weg sehr sandig und steil – wir waren vorsichtig und machten uns langsam nach unten.

An den Schwefelseen angekommen, änderte sich die Landschaft erneut und wurde zunehmend grüner. Auf den letzten 10 km gab es nur noch einen einzigen Weg, und die Aussicht verlor zunehmend ihre Faszination, da sich immer wieder der gleiche See, Wald, Felsen und Fluss wiederholten. Doch plötzlich tauchten wir in einen Regenwald ein und kämpften uns auf einem präparierten Pfad durch die letzten 2 km.

Ohne Vorwarnung erreichten wir schließlich das Ende des Wanderweges und standen auf dem Parkplatz auf der anderen Seite. Dort warteten wir auf unser Shuttle und waren froh , müde aber sehr glücklich die 20 Kilometer geschafft zu haben.



Am zweiten Feiertag

fuhren wir weiter in Richtung Rotorua, wo Hobbiton auf uns wartete. Auf der Fahrt wollten wir eigentlich am Lake Taupo anhalten, entschieden uns jedoch aufgrund des schlechten Wetters dagegen. Dennoch konnten wir den See gut von der Straße aus sehen, die direkt entlang des Ufers verlief.

In Rotorua angekommen, stieg bereits überall der Rauch von Thermalquellen, Schwefellöchern und Geysiren auf. An unserem Campingplatz angekommen, begutachteten wir ihn sofort. Leider konnte dieser nicht mit den vorherigen Plätzen mithalten. Unser Trost waren die kostenlosen Hot Tubs auf dem Gelände, die wie ein heißer Whirlpool ohne blubbern funktionieren. Den Abend verbrachten wir mit einem Film und den Vorbereitungen für den nächsten Tag.

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Hobbiton – Ausflug zum Filmset

"Eine unerwartete Reise beginnt" – auf nach Hobbiton . So lautete unser Programm nach den Feiertagen. Um 8:15 Uhr ging es mit dem Bus los. Nach einer unterhaltsamen einstündigen Fahrt erreichten wir den Shire Store, den Ausgangspunkt des Ausflugs. Dort hatten wir Zeit für ein zweites Frühstück und einen Kaffee. Gut gestärkt fuhren wir in nur fünf Minuten weiter nach Hobbingen.

Das Dorf der Hobbits war überwältigend – so klein und doch so groß. Was ich damit meine? Es wurden uns alle Szenen aus Hobbiton im Detail erklärt, und unser Guide Mark zeigte uns einige Kameratricks – wie Frodo durch die Perspektive klein und Gandalf sehr groß wirkte. Im Auenland gibt es viele kleine und große Häuschen, die je nach Szene angepasst wurden. Die Liebe zum Detail war beeindruckend. Es gab Fischerhäuschen, eine Bäckerei und eine Kirche als Hobbit-Haus. Natürlich durften auch die berühmten Häuser von Frodo, Bilbo und Sam nicht fehlen.

Sehr spannend war auch, dass nahezu alle Szenen aus "Herr der Ringe" und "Der Hobbit" in Neuseeland gedreht wurden – nur zwei Szenen wurden außerhalb aufgenommen. Sogar das Partyfeld und der bekannte Partybaum, unter dem Bilbos Geburtstagsfeier stattfand, standen noch. 2011 wurden einige Umbauten vorgenommen, darunter der Austausch des Baumes über Bilbos Haus durch einen kleineren künstlichen Baum, der nun 60 Jahre jünger aussah, passend zur Zeit von "Der Hobbit".

Die Entdeckung von Hobbiton ist auch eine interessante Geschichte. Die wunderschöne grüne Landschaft, welche eine 500 Hektar große Schaffarm ist , wurde bei einem Überflug entdeckt. Sie ist im Besitz von Familie Alexander, nahe dem Ort Matamata. Rund 400 Menschen waren am Bau des Sets beteiligt und es dauerte mehrere Monate. Viele Bewohner aus Matamata dienten als Statisten und die neuseeländische Armee baute die 1,5 Kilometer lange Zufahrtsstraße. Und lustiger Fact, die Familie Alexander wohnte während der Dreharbeiten ganz normal weiterhin auf der Farm und ab und zu bekamen sie Besuch von "Gandalf" der sich manchmal zum Essen einlud.

Nach der Hobbit-Besichtigung stärkten wir uns mit einem kleinen Bier in der "Green Dragon" Taverne. Dies war alles im Preis inbegriffen, ebenso das Mittagessen, auf das wir uns besonders freuten. Es war köstlich: Hähnchenschenkel, Pesto-Nudeln, Lammragout und geschmortes Rindfleisch – es war für jeden etwas dabei. Zusätzlich gab es eine große Auswahl an Salaten und Brot.

Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zurück zum Shire Store, wo wir Zeit hatten, uns den "Merch" anzusehen. Doch wir entschieden uns, nichts mitzunehmen – entweder gab es nichts, was uns wirklich gefiel, oder wir konnten es aufgrund unserer bevorstehenden Reise von 3,5 Monaten nicht mitnehmen.

Dann ging es zurück zu unserem "Zuhause", dem Campingplatz in Rotorua, wo unser Campervan auf uns wartete. Wir waren müde von den vielen Eindrücken des Tages, aber auch von der gemütlichen Busfahrt zurück. Der Busfahrer fragte uns, wo wir übernachten würden, und fuhr uns direkt vor die Tore des Campingplatzes – auch das gibt es in Neuseeland.

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