Wanaka – Fox Glacier – Pancake rocks

Von Queenstown aus ging es für uns nach Wanaka. Wanaka ist ebenso wie Queenstown bekannt für Outdoorsportarten aller Art: Mountainbiken, Wandern, Ski fahren, Klettern, Kajakfahren, Bootfahren. Es gibt die Roys Peak Wanderung, ein berühmter Instagram-Fotospot, der einen wunderschönen Blick über Wanaka und den Lake Wanaka bietet. Da wir aber gehört hatten, dass man sich für ein Foto anstellen muss, war diese Wanderung für uns gleich raus. Wir haben uns für den Rocky Mountain Summit Track entschieden. Er ist 8 km lang und wir brauchten dafür mit Fotostopps insgesamt 3 Stunden. Auf dem Weg zum Rocky Mountain Gipfel hat man wunderschöne Aussichten auf Wanaka und den Lake Wanaka. Manchmal wussten wir gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten.
Der Lake Wanaka hat eine Fläche von 192 km² und eine maximale Tiefe von 300 Metern und ist damit der viertgrößte See in Neuseeland. Wir waren auf dem gesamten Weg fast alleine, nur ein paar wagemutige Kletterer haben wir gesehen. Oben am Gipfel war es dann ganz schön windig. Und lustiger Funfact: Normalerweise starten wir alle Wanderungen immer früh morgens. Aber wir sind erst mittags in Wanaka angekommen, haben dann noch gekocht und sind erst nachmittags zur Wanderung aufgebrochen. In Neuseeland ist das jetzt im Sommer kein Problem, da es bis 22:00 Uhr hell ist. Und so sind wir erst um 14:00 Uhr zum Rocky Mountain losgegangen.


In Wanaka haben wir dann eine Nacht am Campingplatz verbracht. Am nächsten Morgen ging es zeitig los, da wir unseren Roadtrip in Richtung Fox Glacier fortsetzten. Laut Google Maps 3h30min für 261 Kilometer. Mittlerweile wissen wir schon, dass man immer mehr Zeit einplanen muss. Es gibt auf den Strecken so viele wunderschöne Lookouts, bei denen man einfach stehen bleiben muss. Und bei der Routenplanung wussten wir auch, dass wir an der Westküste entlang fahren würden, und schon alleine für diese Ausblicke mehr Zeit brauchen würden. Nach dem ersten Drittel der Strecke machten wir eine kurze Kaffeepause im Makarora Country Café. Nachdem wir offiziell das Straßenschild mit der Aufschrift "WEST COAST – Tamed Natural Wilderness" hinter uns gelassen hatten, änderte sich auch schlagartig die Landschaft, denn plötzlich waren wir vom Regenwald umgeben. Die West Coast zählt zu den regenreichsten Regionen und hat ein sehr feuchtes Klima. Sie bietet wunderbare Ausblicke auf die Southern Alps, die sich über 500 Kilometer entlang der Südinsel erstrecken. Diese Berge sind nicht nur die höchste Gebirgskette des Landes, sondern auch die Grenze zwischen der Westküste und den Inlandsgebieten. Zu den bekanntesten Gipfeln gehören der Mount Cook (Aoraki) und der Mount Tasman, während der Mount Aspiring als "Matterhorn Neuseelands" berühmt ist. Im nördlichen Teil der West Coast finden sich auch kleinere Gebirgsmassive wie die Paparoa Range, bekannt für die spektakulären Pancake Rocks und Blowholes. Weiter südlich ragen die Victoria Range und die Ruinsori Range in den Himmel. Wir blieben beim Knights Point Aussichtspunkt, welcher entlang des Haast Passes verläuft, stehen. Am Knights Point Aussichtspunkt entlang des Haast Pass befindet sich ein Schild, das auf das Te Wahipounamu UNESCO-Weltkulturerbe hinweist, ein Gebiet von außergewöhnlicher natürlicher Schönheit und kultureller Bedeutung. Dieses riesige Naturreservat umfasst mehr als 26.000 Quadratkilometer und erstreckt sich über die Südwestregion der Südinsel. Te Wahipounamu ist Heimat atemberaubender Landschaften, von dichten Regenwäldern und Gletschern bis hin zu kristallklaren Seen und unglaublich tollen Bergen. Für uns war es die bisher schönste Autofahrt, und langsam haben wir mehr Videos und Fotos von den Autofahrten als von irgendetwas anderem auf unseren Handys.


Am Nachmittag sind wir gut im Fox Glacier angekommen. Der Campingplatz "Fox Glacier Lodge" war vieles, aber definitiv keine Lodge. Eher ein alter Low-Budget-Campingplatz, der nur noch existiert, weil er direkt in Gletscher-Nähe liegt. Aber für zwei Nächte war es auch vollkommen in Ordnung für uns. Lustigerweise waren auf diesem Campingplatz fast nur Deutsche. Viele davon haben Elternzeit und sind 6 Wochen mit ihren kleinen Kindern im Camper unterwegs.
Am ersten Abend haben wir an einer Glühwürmchenwanderung teilgenommen. Wir sind mit einem Mitarbeiter der Lodge einen kurzen Weg durch den Regenwald gegangen und konnten viele Glühwürmchen beobachten. Es war eine total coole Erfahrung.
Am nächsten Tag sind wir zum Fox Glacier Walk gegangen. Vom Campingplatz aus waren es nur 15 Minuten Fußweg zum Startpunkt der Wanderung. Natürlich wollten wir dafür nicht extra unser Auto starten und sind zu Fuß an der Straße entlang gegangen. In Neuseeland ist das ja bedenkenlos möglich. Leider haben wir vergessen, dass eine der vielen One-Lane-Bridges auf uns wartet. Das bedeutet, dass immer nur ein Auto drüber fahren darf, und die meisten Brücken sind sehr eng, vor allem wenn ein Wohnmobil drüber fährt. Also haben wir überlegt, was wir machen. Riskieren wir es einfach und gehen zu Fuß über die 300 Meter lange Brücke? Wir entschieden uns, ein vorbeifahrendes Auto aufzuhalten und zu fragen, ob sie uns über die Brücke auf die andere Seite mitnehmen können. Und bei beiden Wegen hatten wir Glück und uns hat jeweils ein nettes Paar mitgenommen.
Der Fox Glacier Walk ist mehr ein chilliger Spaziergang, der aber trotzdem einige schöne Aussichten bietet.


Am nächsten Tag ging es für uns in Richtung Pancake Rocks. 314 Kilometer und davon die meiste Strecke direkt am Meer entlang. Ein Traum 😊
Die Pancake Rocks bestehen aus flachen Kalksteinplatten, die wie übereinander gestapelte Pfannkuchen aussehen. Diese geologische Formation entstand über Millionen von Jahren durch die Erosion von Schichten aus weichem Kalkstein und härterem Gestein. In der Nähe der Pancake Rocks gibt es Blowholes, durch die das Meerwasser bei starkem Wellengang mit hohem Druck herausgespritzt wird. Dies ist besonders bei Sturmwetter ein spektakuläres Schauspiel. Der Zugang zu den Pancake Rocks ist einfach, da ein gut ausgebauter Wanderweg direkt zu verschiedenen Aussichtspunkten führt, die alle verschiedene Ausblicke auf die Pancake Rocks bieten. Uns hat es dort sehr gut gefallen und es lohnt sich auf jeden Fall, den Weg dorthin auf sich zu nehmen. Unser Campingplatz war allerdings nicht bei den Pancake Rocks, sondern 40 Minuten zurück in Greymouth. Leider haben wir dort nur für eine Nacht gebucht, denn das war der bisher schönste Campingplatz. Riesengroß und total sauber. Sogar mit zwei großen Küchen und einem Billard- und Kickerraum. Das eigentliche Highlight war die Lage direkt am Meer. Einfach traumhaft schön, wie ihr gleich auf den Bildern sehen.