Nach unsrer Anreise von Kagoshima mit Flugzeug und Bahn kamen wir am Hostel J-Hoppers an. Wir checkten in unseren 8-Personen Schlafsaal ein. Die Stockbetten erinnerten uns schon fast an eine Jugendherberge von früher. Abgetrennt waren die Betten nur durch eine Zwischenwand und einen Vorhang als Ein und Ausgang. Aber immerhin hatten wir Platz für unser Gepäck. Ihr könnt euch wahrscheinlich schon denken, dass die Nächte dort nicht sehr erholsam waren, wenn man ständig alle Geräusche von den Nachbarn hört. Da wir aber eh nur zum Schlafen dort waren und es billig war, ging es dann schon irgendwie.

Am Anreisetag sind wir noch zu Fuß zum USJ gegangen, um uns schon mal ein Bild zu machen. Wir fragten am Eingang nach, wann der Park öffnet. Als man uns sagte, dass die Öffnungszeit um 8.30 Uhr ist, war für uns klar, dass wir ca. 2 Stunden vorher da sein müssen. Der "insider" Tipp ist folgender. Für die Nintendoworld hat man nicht automatisch einen garantierten Eintritt, obwohl man Eintrittstickets für den USJ Park hat. Der Bereich ist nicht groß und es gibt bereits Expresspass Ticket Inhaber, die ein Zeitfenster gebucht haben und es gibt die Möglichkeit sich am selben Tag per App für ein Zeitfenster einzutragen. Sollte die App überlastet sein, oder sollte es keinen Time-Gate mehr geben, hat man keine Chance reinzukommen. Variante zwei ist, dass man ca. 1,5 bis 2 Stunden vor offiziellem Einlass da ist, denn das USJ öffnet zu 95 % früher. Dann hat man gute Chancen ohne Expresspass oder Time-Gate Tickets morgens schon reinzukommen. Wie das bei uns funktioniert hat, lest ihr dann weiter unten im Beitrag.
Wir haben uns am Nachmittag noch die Universal City angeschaut, dies ist ein Bereich mit vielen Restaurants, Bars und Souvenirläden, den man ohne Eintrittstickets betreten darf.
Nach einem kurzen Spaziergang durch die Universal City und einem leckeren Abendessen sind  wir zurück zu unserem Hostel gegangen und freuten uns sehr auf den ersten richtigen Parktag.

Universal Studio Tag 1 – Ab  zu Super Mario

Unser Tag startete früh am Morgen. Um 5:30 Uhr standen wir auf und packten unsere Sachen zusammen. Wir tranken noch eine Tasse Tee – und los ging's. Um kurz nach 6 Uhr waren wir bereits am Gelände der Universal Studios. Am Bahnhof der Universal Studios Japan gab es einen Lawson. Wir entschieden, dass Verena Frühstück und Kaffee besorgt, während Manni einen Platz reserviert, damit wir möglichst weit vorne in der Schlange stehen.

Was wir dann erlebten, kann man kaum beschreiben. Offizielle Öffnungszeit war an diesem Tag 8:30 Uhr. Wir standen um 6:25 Uhr in der Schlange – und schon um 6:30 Uhr öffneten sie die Sicherheitskontrolle. Wahnsinn! Da beim Convenience-Store viel los war, schaffte es Verena nicht rechtzeitig bis 6:30 Uhr zurück. Doch keine fünf Minuten später war sie wieder da. In dieser kurzen Zeit liefen allerdings bestimmt 500 Menschen an Manni vorbei. Als wir dann gemeinsam am Massenstart teilnahmen, ging alles wie am Fließband. In weniger als 15 Minuten hatten sie mehrere tausend Menschen kontrolliert und die Taschen durchleuchtet. Die Kontrolle lief ab wie am Flughafen. Nach der Kontrolle folgte die eigentliche Schlange vor den Eintrittstoren. Um 7:15 Uhr ging's dann los. Auch hier funktionierte alles sehr schnell und war bestens organisiert. In den Universal Studios Japan sind täglich etwa dreimal so viele Besucher wie im Europa-Park Rust – und das fiel uns eigentlich gar nicht auf.

Sobald wir im Inneren des Parks waren, starteten wir einen Sprint zur Super Nintendo World, da ein Eintritt dorthin nicht garantiert ist. Nach etwa fünf Minuten Laufen hatten wir es geschafft: Nintendo World – Los geht's! Als Erstes wollte Manni sofort die Mine-Kart-Achterbahn ausprobieren. Doch leider war die Schlange schon so lang, dass wir über 2 Stunden warten mussten, bis wir das Erlebnis genießen konnten. Die Fahrt fühlte sich an, als wäre man direkt in einem Donkey-Kong-Spiel gefangen – genauso hektisch und aufregend.

Als Nächstes fuhren wir mit Yoshis Adventure-Bahn, die eher für Kinder ausgelegt ist. Die Wartebereiche aller Bahnen ist sehr detailreich gestaltet – und als alter Zocker erkennt man viele "Easter Eggs". Die Bahn eignet sich super, um einen Überblick über das ganze Mushroom Kingdom zu bekommen. Lediglich die Donkey-Kong-Welt ist von der Yoshi-Bahn aus nicht zu sehen. Danach erkundeten wir die Donkey-Kong- und Super-Mario-Welt etwas genauer. In der Donkey-Kong-Welt kann man einige lustige Minispiele spielen und Aufgaben erledigen, wenn man sich ein Armband der Nintendo World kauft. Zum Beispiel ein Rhythmusspiel, bei dem man auf Trommeln spielen muss, oder das Sammeln der Buchstaben K.O.N.G., die überall in der Welt verteilt sind.

In der Nintendo World gibt es ein ähnliches System: Hier sammelt man Münzen und Stempel, die man durch das Erledigen von Aufgaben und das Aktivieren von ?-Blöcken erhält. Für uns war das eine schöne Abwechslung zu anderen Freizeitparks, in denen es meist nur um den Adrenalinkick geht. Als Letztes nahmen wir die Mario-Kart-Bahn ins Visier. Da sie in Kommentaren nicht so gut bewertet wurde, hatten wir sie uns bis zum Schluss aufgehoben. Und tatsächlich: Die Bewertungen bestätigten sich – diese Attraktion gefiel uns in der Super Nintendo World am wenigsten. Mit einer 3D-Brille ging es auf die Piste – das klingt zwar lustig, war aber leider nicht besonders gut umgesetzt. Man sieht lediglich die anderen Fahrer in 3D, erlebt die Fahrt selbst aber wie eine normale Achterbahn. Das Highlight war allerdings die Regenbogenstrecke am Ende, die in ein vollständiges 4D-Erlebnis überging. Da fragten wir uns, warum nicht gleich die ganze Fahrt so gestaltet wurde.

Zum Abschluss des Tages gingen wir noch durch den restlichen Park – mit Attraktionen wie Jaws – Der weiße Hai, Jurassic Park, der Sesamstraße, den Minions und unserem zweiten Highlight: Hogwarts. Besonders bei Nacht bekommt der Park noch einmal einen ganz besonderen Charme. Die Beleuchtung ist in jedem Teil des Parks perfekt abgestimmt – für düstere und mystischere Themen wie Harry Potter etwas weniger Licht, was super zur Atmosphäre passt. Am Ende des Tages waren wir völlig erschöpft von all den Eindrücken – und fielen nach einer schnellen Dusche direkt ins Bett.

Universal Studio Tag 2

Auch am zweiten Tag sind wir super früh aufgestanden. Um 6.00 waren wir bereits auf dem Weg zum USJ – wesentlich entspannter als an Tag 1 natürlich. Auch heute waren wieder extrem viele Menschen in der Warteschlange. Um 7.30 öffnete der Park und dann hieß es für uns: Ab nach Hogwarts. Die zweitbeliebteste Bahn im USJ ist Harry Potter und die verbotene Reise. Die Achterbahn Harry Potter and the Forbidden Journey im Universal Studios Japan entführt die Besucher in die magische Welt von Harry Potter. Mit einer Mischung aus 3D-Technologie( ohne Brille) und realen Fahrbewegungen fliegt man durch Orte wie das Zauber-Schloss, den verbotenen Wald, die Spinnenhöhle aus Teil 2, man fliegt durch die Kammer des Schreckens und am Ende warten noch ein paar Dementoren. Man sitzt zu viert in speziellen Sesseln, die an einem beweglichen "Roboterarm" befestigt sind. Dadurch wird man in alle Richtungen gedreht ( deshalb auch ein Sicherheitsbügel über dem Kopf). Die Fahrt kombiniert intensive Action und beeindruckende Spezialeffekte, die das Gefühl vermitteln, wirklich Teil der magischen Welt zu sein. Ganze 5 Minuten konnten wir Harry Potter auf unserem "Besen" in und um Hogwarts folgen. Für uns als große Harry Potter Fans war es ein einmaliges Erlebnis und die bisher beste Achterbahn. Anschließend sind wir sie gleich nochmal gefahren und dann noch eine andere Bahn im Harry Potter Bereich. Dort findet man auch einige coole Läden, wie z.B Ollivanders oder den Honigtopf. Die Hardcorefans können sich nach 50 Minuten Wartezeit einen Zauberstab bei Ollivanders holen und dann an einigen Punkten in der Harry Potter Welt zaubern üben.


Die Space Achterbahn war unser zweites Highlight, denn es ging einmal durch die Planetenwelt. Die Single-rider Line ermöglichte es uns nur 20 Minuten statt 1,5 Stunden anzustehen.
Weiter ging es für uns in den Jurrassic Park Teil des Parks. Hier ist natürlich alles auf Dinosaurier ausgelegt, und es laufen sogar ein paar Atrappen "frei" herum. Die Achterbahn kann man sich wie eine Wasserbahn vorstellen. Man fährt durch die Jurrassic World und am Ende landet man in einem "gefährlichen" Bereich, das Licht flackert, man hört die Dinos und bevor der Tiranosaurusrex einen erwischt, fährt man mit vollem Karacho steil nach unten zurück ins Wasser.
Die Bahn "JAWS" / weisser Hai war auch ganz cool gemacht. Die Angestellten dort feiern einfach ihren Job und es war sehr amüsant die komplette Fahrt / Geschichte auf japanisch zu hören.


Generell muss man sagen, dass alle Mitarbeiter immer sehr freundlich waren und sich gerne mit uns unterhalten haben. An diesem Tag hatten wir Glück, denn wir konnten uns mit einem Time Entry Ticket nochmal in der Nintendo World einbuchen und alle 3 Achterbahnen nochmal fahren.
Nach einem weiteren ereignisreichen Tag mit insgesamt 10 Achterbahnfahrten gingen wir glücklich und müde zurück ins Hostel.

Osaka – eine vielfältige japanische City

Bevor wir uns auf den Weg zum Airbnb machten, mussten wir noch Wäsche waschen und überbrückten die Zeit bis zum Check-in in einem Onsen. Eintritt pro Person: 3 Euro. Am nächsten Morgen starteten wir zum Osaka Castle. Um 8:15 Uhr waren wir bereits vor Ort – denn auch hier gilt während der Kirschblüte: Wer zuerst kommt, kann die meisten Fotos ohne Menschen machen. Wir schlenderten eine wunderschöne Allee mit vielen Kirschbäumen hinunter und anschließend gingen wir noch in einen separaten Garten, welcher 1,50 € pro Person kostete. Dieser Garten wird während der Kirschblüte am Abend beleuchtet – aber dazu später noch mehr.

Danach gingen wir in das Dotonbori-Viertel. Es ist quasi das Must-See-Viertel von Osaka und bietet bereits seit 400 Jahren Unterhaltung und Food-Spots, soweit das Auge reicht. Hier gibt es endlich mal Streetfood! An jeder Ecke findet man Takoyaki (= gebratene Krake), Okonomiyaki (gebratener Pfannkuchen mit beliebigem Topping aus Fleisch oder Fisch), jede Menge Seafood & Sushi-Stände – und auch für die „Süßen“ gibt es Mochi oder Erdbeerspieße. Im Dotonbori findet man aber nicht nur Essen, sondern auch viele Shopping-Geschäfte und Bars.
Wir gingen zum Fluss und setzten uns dort zu einem lokalen Restaurant und probierten zum ersten Mal Okonomiyaki. Ein Wahrzeichen ist der Glico Man: Das berühmte Neon-Schild des Glico-Man – ein Sportler in Siegerpose – dominiert mit seiner Größe und Helligkeit die Straße und ist wohl das bekannteste Wahrzeichen in Dotonbori.

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Am nächsten Tag erkundeten wir das Namba-Viertel. Namba ist ein weiterer zentraler Stadtteil in Osaka und spielt eine wichtige Rolle im städtischen Leben. Es ist ein großes Verkehrs- und Einkaufszentrum und bekannt für seine lebhafte Atmosphäre und die Vielzahl an Unterhaltungsmöglichkeiten. Wir starteten unseren Tag beim Kuromon Ichiba Markt. Er ist ein traditioneller, über 170 Jahre alter Markt, der für seine frischen Lebensmittel – darunter Meeresfrüchte, Fleisch, Obst und Gemüse – bekannt ist. Der Markt zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an, die hier die frischen Produkte kaufen oder die leckeren Streetfood-Angebote probieren möchten. Besonders beliebt sind die frisch zubereiteten Takoyaki, Sushi und verschiedene Snacks, die direkt vor Ort verkauft werden. Der Markt ist 600 Meter lang. Uns hat er nicht so ganz überzeugt, denn die Preise für das Essen waren teilweise doppelt so hoch wie außerhalb des Marktes. Es ist nur ein gehypter Spot, und im Grunde ist es nichts anderes als jeder andere Markt in Japan. Weiter ging’s Richtung Namba City – ein riesiges, 45.000 m² großes Einkaufszentrum mit unzähligen Shops, Food Courts, Souvenirläden und sogar einem Outdoor-Bereich mit Sitzmöglichkeiten. Dort gibt es sogar Aufladestationen fürs Handy. Wir schauten uns auch den Namba Yasaka Schrein an – ein Löwenkopf für die Symbolik von Macht und Schutz.

Anschließend liefen wir in Richtung Den Den Town. Es ist das Elektronik- und Otaku-Viertel von Osaka. Der Name „Den Den Town“ ist eine Anspielung auf „denki“ (電気), was auf Japanisch „Elektrizität“ bedeutet, da der Bereich ursprünglich für seine Elektronikgeschäfte bekannt war. Heute ist es ein Ziel für Technikbegeisterte und Otaku (Fans von Anime, Manga und Videospielen). Hier findet man auch wieder Möglichkeiten für Cosplay und Themencafés. Eben: crazy Japan. Am Abend wollten wir dann nochmal zum Osaka Castle Garten, weil dort die Kirschbäume beleuchtet werden. Leider standen dort sicher 100 Leute an, deshalb entschieden wir uns lieber in den Innenhof zu gehen und den Garten auszulassen.

Die Stadt Osaka erstreckt sich über 225 km². Die 23 Stadtbezirke von Tokio umfassen 621 km². Deshalb sind viele Menschen mehr von Osaka begeistert, weil es einfach kleiner und überschaubarer ist und man so gut wie alles zu Fuß erreichen kann – so lange die Unterkunft in zentraler Lage ist. So wenig U-Bahn wie in Osaka sind wir auf unserer gesamten Japanreise noch nicht gefahren. Uns hat in Osaka der Vibe nicht so ganz überzeugt. Es ist viel dreckiger als in Tokio, und irgendwie war es einfach nicht so unser Ding. Allerdings waren die ganzen Foodcourts cool – und endlich gab’s mal Streetfood.