Von einer kleinen verschlafenen Stadt zu einem bezaubernden Ort am Meer, der sich wie ein zweites zu Hause anfühlt.
Als wir in Rockhampton mitten in der Nacht um 23.00 Uhr angekommen sind, haben wir noch vom Busfahrer ein paar Tipps bekommen, da er in „Rocki“ aufgewachsen ist. Er war der bisher netteste Busfahrer und erklärte uns auch, dass sie entweder 8 oder 12-14 Stunden Schichten haben. Er hatte gerade erst 54 Stunden frei und war bei bester Laune. Im großen und ganzen waren alle Busfahrten bis dahin recht entspannt. Da wussten wir aber noch nicht, wie die Nachtfahrt laufen würde, aber dazu gleich mehr. In Rocki angekommen gings mit dem Uber wieder zur Unterkunft und auch dieses mal funktionierte die Keybox super.
In Rockhampton haben wir uns nur den botanischen Garten, den Gratiszoo und natürlich die Laundry angeschaut. Ansonsten gibt es in dem verschlafenen Ort nicht wirklich viel.
Unser Hotel war im englischen Stil gehalten und wurde bereits 1912 gebaut. Der Kühlschrank im Zimmer schont die Reisekasse und somit konnten wir auch ohne Küche unser Essen zubereiten.
Nun stand auch schon die erste Nachtfahrt mit dem Greyhoundbus an. Um 22.45 mussten wir an der Tankstelle/Busstation sein. Der Bus war pünktlich und die erste Hälfte der Fahrt war auch einigermaßen entspannt. Um 2 Uhr nachts kam dann der geplante „meal break“, und ja manche Mitfahrer kaufen sich da gerne mal Cola oder Snacks. Wir waren nur auf der Toilette und mitten im nirgendwo in der Nacht erfolgt da natürlich der double check bezüglich Spinnen oder ähnlichen.
Danach war die Weiterfahrt leider nicht mehr so entspannt. Die Straßenverhältnisse waren eine Katastrophe, es ruckelte, es schauckelte, es ging gefühlt in Schlangenlinien über die Straßen. Dazwischen hörten wir dann wie immer den Funkkontakt zwischen den Busfahrern. Wirklich geschlafen haben wir auf dieser Fahrt beide nicht.


Airlie Beach
6:00 Uhr morgens: „Welcome to Airlie Beach.“ Nach einer langen Nachtfahrt erreichten wir den Hafen von Airlie Beach. Zu unserer Überraschung zeigte uns Google Maps, dass alle Cafés in der Nähe noch geschlossen waren. Um unseren Gastgeber nicht direkt am ersten Tag um 6 Uhr aus dem Bett zu klingeln, warteten wir geduldig, bis das Hafencafé um 6:30 Uhr öffnete. Verena holte uns einen Kaffee, während Manfred in der Zwischenzeit das mitgebrachte Frühstück vorbereitete.
Gegen 7:30 Uhr beschlossen wir: „Genug gewartet, auf in die Unterkunft!“ Wir bestellten ein Taxi und machten uns auf den Weg. Als wir unser neues Zuhause erreichten, waren wir beeindruckt von dem wunderschönen Haus, in dem wir die nächsten vier Tage verbringen würden. Die Aussicht war atemberaubend, und für Verena, unsere Vogelflüsterin, sollte es ein besonderes Highlight werden – dazu später mehr.
Nach etwa zehn Minuten traf unser Gastgeber Mick ein und zeigte uns das Haus sowie die Annehmlichkeiten, die uns zur Verfügung standen. Er versprach, unser Zimmer als Erstes zu reinigen, damit wir es bereits um 10:30 Uhr beziehen konnten – gesagt, getan. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, erkundeten wir die Umgebung. Besonders beeindruckte uns das vielfältige Sportangebot für Groß und Klein, das in Australien kostenlos zur Verfügung steht. Dazu gehörten Trainingsplätze, Trinkwasserstationen und die Lagoon von Airlie Beach, ein frei zugängliches Schwimmbad mit zwei Bahnen für Schwimmer und einem großen Kinderbereich. Wie immer gibt es Umkleiden und öffentliche Toiletten. Am Nachmittag erledigten wir noch einige Einkäufe. Den Tag ließen wir schließlich bei einem spektakulären Sonnenuntergang entspannt ausklingen.


Ein besonderer Morgen
Am nächsten Morgen erwartete uns im Frühstücksbereich eine liebevolle Überraschung: frisches Obst und selbstgebackene Schoko-Bananen-Muffins mit einem Zettel, auf dem stand: „Genießt euer Frühstück!“ Wir frühstückten auf der Terrasse und wurden von zwei Kakadus besucht. Verena holte schnell etwas Müsli, denn Mick hatte uns erzählt, dass die Kakadus schon lange auf dem Baum vor der Unterkunft lebten und immer wieder vorbeikamen, wenn es etwas zu fressen gab. Die Vögel waren so zutraulich, dass sie nach der Fütterung gar nicht mehr wegfliegen wollten.
Kurz darauf kam Mick vorbei und erkundigte sich nach unserer ersten Nacht. Seine Gastfreundschaft war außergewöhnlich. Er erzählte uns von weiteren Aktivitäten in Airlie Beach, abseits der berühmten Whitsundays, und teilte viele spannende Geschichten. Eine davon handelte von einem Sturm, der vor einigen Jahren große Zerstörungen in der Region anrichtete. Die Australier hätten daraufhin über soziale Medien freiwillige Helfer organisiert, die gemeinsam die Schäden beseitigten – ein beeindruckendes Beispiel für Zusammenhalt.
Eine andere Geschichte betraf gestrandete Passagiere eines Fluges von Hamilton Island. Als die Fluggesellschaft den Flug ohne Erklärung absagte, wurden die 200 Passagiere kurzerhand nach Airlie Beach gebracht, ohne die Möglichkeit irgendwo schlafen zu können. Über soziale Netzwerke fanden die Bewohner schnell Schlafplätze für alle – und eine Pizzeria spendete sogar Gratis-Pizza. Diese Herzlichkeit spiegelte sich auch in Mick wider, der uns nicht nur viele Tipps gab, sondern auch großes Interesse an uns und unserer Reise zeigte.
Nach unserem Gespräch nutzten wir den Garten für ein Training. Mick bot uns sogar Trainingsmatten an, die später vor unserer Zimmertür lagen. Am Nachmittag folgten wir seinem Tipp und spazierten entlang des Boardwalks, der direkt am Strand verläuft und sich über acht Kilometer erstreckt.


Whitsundays

Ausflug zu den Whitsundays
Am Donnerstagmorgen ging es um 8.20 Uhr los. Wir wurden abgeholt und zum Hafen gefahren, dort wurden wir dann eingecheckt. Jeder bekam ein grünes Bändchen und danach ging es zur Anprobe für den Stingersuit. Bereits dort waren die Mitarbeiter super drauf und machten schon gute Stimmung. Auf dem Schiff wurde dann zu unsrer Überraschung nach einem kurzen Sicherheitsbreefing Partymusik angeschaltet und dann gings schon vollspeed los. Erste Anlaufstelle waren die Whitsundays, eine Gruppe von 74 Inseln im Herzen des Great barrier reefs. Ein kurzer Spaziergang führte uns zu den drei Hill-Inlet-Lookouts. Die Aussicht war atemberaubend schön. Die ganzen blautöne des Meeres schauen einfach aus, als hätte jemand einen Instagram Filter draufgelegt. Statt Instagramfilter sind dafür die Korallenriffe und das klare Wasser verantwortlich. Die Riffe reflektieren und brechen das Licht und das saubere Wasser verstärkt diesen Effekt und lässt die verschiedenen Blautöne erstrahlen. Natürlich machten wir bei den Aussichtspunkten viele Fotos, bevor wir zum Whiteheaven Beach gingen. Der Weg dorthin führt durch die wunderschöne grüne Natur und plötztlich steht man am 7 km langen Traumstrand und steht auf weichem Sand, welcher zu 98% aus Kieselsäure besteht. Dadurch fühlt er sich fast wie Puderzucker an und sieht auch ein bisschen so aus. Bonuspunkt: der Sand wird auch nicht heiß. Zum Glück ist der Strand ein geschütztes Naturschutzgebiet, keine Bebauung oder kommerzielle Entwicklung ist dort erlaubt und auch kein Camping. Das kleine Paradies wird also noch geschützt.
Zur Mittagszeit ging es zurück aufs Boot, neben unserem Mittagessen konnten wir riesige Schildkröten im Wasser beobachten. Einfach traumhaft. Nun waren wir bereit für den ersten Schnorchelspot. Dieser kann nur bei guter Wetterbedingung angefahren werden, und das betonte der Kapitän auch immer wieder. Dafür, dass er es so promotete, war es kein besonders schönes Riff. Der zweite Spot ( Hook Island) war 100 mal schöner. Hier gab es Korallen in grün, gelb, lila und blautönen und viele Fische und leider auch viele Quallen. Dass wir ein paar begegnen , war uns ja im Vorfeld schon klar. Aber, dass es soviel sein würden, damit haben wir nicht gerechnet. Es gibt im Great Barrier Reef 136 verschiedenen Quallenarten und zwei Arten können einen umbringen, so die Aussage der Guides. „The dangerous one, are the ones which are invisible.“Gut, dass im Meer gefühlt nur kleine durchsichtige Quallen mit blauem Punkt waren. Aber naja, der Kapitän meinte, die sind ungefährlich, dass er seit 7 Jahren den Job macht und noch nie etwas passiert ist. Seine Helferin fuhr sogar mit einem kleinen Beiboot um uns Schnorchler herum und passte auf. Das beruhigte uns und die andern Touristen auf dem Boot dann zumindest ein bisschen.
Am Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Airlie Beach und wir ließen den wunderschönen Tag mit einem Abendspaziergang am Meer ausklingen.


Letzter Tag auf Airlie Beach
Nach dem Frühstück und der täglichen Kakadu-Fütterung stand Yoga und Ausdauertraining auf dem Programm. Mittags stärkten wir uns bei „Dickies Dog“ und erkundeten anschließend die kleinen Geschäfte entlang der Strandstraße. Von Restaurants über Apotheken bis hin zu Kleidungsgeschäften war alles dabei.
Am Abend organisierten wir ein Taxi für den kommenden Samstag, denn dann sollte es weiter nach Townsville gehen, um die Magnetic Islands zu besuchen. Wir sind gespannt, ob sie uns ebenso begeistern werden wie die Whitsundays.