Sydney – Eine Stadt, die sich nicht anfühlt, als wäre sie 16.000 Kilometer von der Heimat entfernt.
Bevor wir euch über Sydney berichten, erzählen wir erstmal was über die Einreise nach Australien, denn diese ist sehr spannend und die Vorbereitung beginnt bereits am Flughafen in Bali.Am Flughafen in Denpasar wurde unser Gepäck zweimal kontrolliert. Vor der eigentlichen Gepäckaufgabe mussten unsere Backpacks und Rucksäcke schon durchleuchtet werden, sowie man es eigentlich von der Handgepäckkontrolle an deutschen Flughäfen kennt.
Nach der Gepäckaufgabe wurden die Pässe kontrolliert und dann waren wir schon bei der Handgepäckkontrolle. Danach erfolgte eine weitere Überprüfung der Pässe und der Flugtickets und dann waren wir sozusagen für den Duty-free Bereich zugelassen. Man muss wissen, dass die Australier sehr streng sind, was den Import von Getränken und Essen betrifft. Gekaufte Getränke im Abflugbereich durften wir nicht mit an Bord nehmen, sogar unsere aufgefüllten Trinkflaschen mussten leer sein. Wir waren nicht die einzigen, die das nicht wussten und so standen einige original verschlossene Cola und Wasserflaschen an den Kontrollstellen, denn vor dem Einstieg ins Flugzeug erfolgte wieder eine Kontrolle des Handgepäcks – nach dem Motto – saftey first.
Kurz vor dem Landeanflug, war es mit der Kontrolle noch nicht vorbei. Das Flugpersonal wies ausdrücklich darauf hin, dass keine Wasserflaschen oder Lebensmittel, welche wir im Flugzeug erhalten haben, mitgenommen werden dürfen. Um wirklich final einreisen zu können, muss jeder Passagier einen gelben Zettel ausfüllen und bestätigen, dass er kein Fleisch, keinen Fisch, keine Nüsse, kein Obst + Gemüse oder Holzartikel dabei hat. Selbstverständlich darf man auch keine Tiere, oder „part of animals“ mitnehmen, geschweige denn Insekten oder Fisch. Davon haben die Australier wohl schon genug im Land. Auch die Schuhe spielen eine Rolle bei der Einreise, denn im besten Fall sollten sie weder dreckig noch nass sein. Mit dem gelben Schein, bei dem man übrigens nochmal dieselben Daten wie beim online Visumantrag einträgt, ging es dann zur Border Control, welche den Pass und den gelben Zettel überprüfen. Danach mussten wir zum Gepäckband, dort warteten schon die „biodiversity“ Hunde, welche mit zwei streng aussehenden Damen das Gepäck kontrollierten. Ich glaube das Wort kontrollieren, wird das meist geschriebene Wort in diesem Beitrag – dadurch könnt ihr euch aber auch besser vorstellen, worauf die Australier wert legen.




Mit dem abgeholten Gepäck ging es zur nächsten Kontrollstelle. Dort wurden wir gefragt, ob wir „dirty shoes“ hätten, wir sagten einfach mal auf gut Glück nein und den Mitarbeiter schien es auch nicht so zu interessieren, und so erhielten wir einen grünen Stempel auf unsren gelben Zettel. Denn dreckige Schuhe sind schließlich Auslegungssache, oder? Bevor es nun endlich aus dem Flughafen rausging, mussten wir noch einer Frau den Zettel zeigen, diese wies die einzelnen Passagiere einem jeweiligen Kontrollgate zu. Auch diese kann man sich vorstellen, wie die Handgepäckskontrolle an deutschen Flughäfen. Wir waren schon ein bisschen ungeduldig und genervt und hatten Bedenken wegen der Schuhe und ehrlich gesagt auch keine Lust auf eine weitere Kontrolle, denn schön langsam konnten auch wir das Wort nicht mehr hören. Das Glück war auf unsrer Seite, die nette Dame sammelte nur den wertvollen gelben Schein ein und sagte „you take number 6, have a nice day“ und ersparte uns aus irgendeinem Grund eine weitere Kontrolle – juhu 😊
Nach dem Kauf einer australischen Simkarte (50 Euro für zwei Stück – 30 Tage – 60 GB) fuhren wir zu unsrem Hostel. Sydneys öffentliches Verkehrsnetz ist super ausgebaut und genauso wie in Singapur ist die Kreditkarte die Fahrkarte. „Tap on & Tap off“, je nachdem wo man ein und aussteigt. Unser Hostelzimmer war klein aber in Ordnung und auch das Gemeinschaftsbad wurde weitgehend sauber gehalten.



Obwohl wir auf unsrem Nachtflug nicht schlafen konnten, machten wir uns gleich auf den Weg zur Harbour Bridge und zum Sydney Opernhaus. Als wir direkt davorstanden, realisierten wir zum ersten Mal, dass wir in Sydney sind. Sydney ist irgendwie europäisch, nur nochmal viel schöner. Alle öffentlichen Bereiche werden sehr sauber gehalten, im botanischen Garten sind weder Fahrräder noch Hunde erlaubt. Rund um den Bereich der Harbour-Bridge sieht man viele Männer im schicken Anzug und die high society ladies sitzen in ihren Designerkleidern nachmittags um 14.00 Uhr am Pier und trinken ihren Prosecco. Neben dem Opernhaus und rund um den botanischen Garten sind fleißige Sportler unterwegs und drehen ihre Laufrunden. Dazwischen tümmeln sich ganz normale Touristen mit Fotoapperrat. Obwohl wir den ersten Tag ruhig angehen lassen wollten, liefen wir am Ende 15 Kilometer und schlenderten durch die Stadt. Bevor es zurück ins Hostel ging, kauften wir noch im Supermarkt für die nächsten Tage ein. Dank Gemeinschaftsküche konnten wir Frühstück und Mittag oder Abendessen selbst zubereiten und dadurch eine Menge Geld sparen
Den nächsten Tag verbrachten wir in der Innenstadt und schauten uns Sydney Townhall, Queen Victoria Building, Saint Marys Cathedral, den Hyde Park , Chinatown und das Sydney Tower Eye an.
Fun Facts: Im Sydney Rathaus ( Townhall) gibt es einen Konzertsaal und eine große Veranstaltungsarena.
Im Queen Victoria Building befindet sich in der Mitte eine große Uhr, die zur vollen Stunde Szenen aus der Geschichte Australiens zeigt.
Die Saint Marys Cathedral hat zwei Türme, die jeweils 75 Meter hoch sind.
Der Hyde Park heißt tatsächlich Hyde Park, genau wie in London. Grund dafür ist die koloniale Verbindung, denn 1788 als Sydney gegründet wurde, war es noch eine britische Kolonie.
Das Sydney Tower eye hat uns an diesem Tag am besten gefallen. Mit dem Aufzug geht’s hoch hinaus auf 250 Meter und von dort hat man einen 360 Grad Panoramablick. Wer den Nervenkitzel sucht, kann einen Skywalk auf 268 Metern machen. Uns reichte die normale Aussicht.




Am nächsten Tag ging es zu den Blue Mountains. Dies ist ein Nationalpark der ca. 100 km entfernt von Sydney ist. Er erstreckt sich über rund 11.400 Quadratkilometer und ist etwa 100 Kilometer lang. Den höchsten Punkt findet man auf 1.215 Metern auf dem Mount Werong. Uns reichten an diesem Tag schon die 270 Meter Höhe, denn wir fuhren mit der Scenic Skyway. Es ist eine Glasbodenseilbahn und sie ermöglichte uns eine spektakuläre Aussicht auf den Regenwald und die Wasserfälle. Wir fuhren auch mit der steilsten Eisenbahn der Welt, der Scenic Railway. Sie hat einen Neigungswinkel von 52 Grad und brachte uns auf einer Länge von 415 Metern durch einen wunderschönen dicht bewaldeten Bereich von Katoomba hinunter ins Jamison Valley.
Den Three Sisters statteten wir an diesem Tag auch einen Besuch ab. Es sind drei markante Sandsteinfelsen, die sich 900 Meter über dem Jamison Valley erheben. Kulturell haben sie eine Bedeutung für zwei Stämme der Aborigines. Der Legende nach waren die Three Sisters einst Mädchen, die in einen Zauber verwickelt wurden, um sie vor einem bösen Stamm zu schützen. Die Mädchen wurden aber zu Steinen verwandelt, der Zauberer, der sie verzaubert hatte, wurde im Kampf getötet und somit konnten sie nicht mehr in ihre menschliche Form zurückverwandelt werden. Ihr seht schon, Sydney und Umgebung hat wirklich einiges zu bieten.




Als Abschluss verbrachten wir den letzten Tag noch an zwei Stränden. Mit der Fähre ging es zuerst zum Manly Beach, dieser ist nur 25 Minuten vom Sydney Harbour entfernt.
Auf der Fahrt wird man mit einem wunderschönen Ausblick über das Opernhaus, der Harbour Bridge und Sydneys Skyline belohnt. Weiters sieht man viele kleine Inseln rund um Sidney. An der Werft von Manly angekommen, waren wir gleich von der tollen Umgebung begeistert. Auf dem Weg zum Strand gingen wir an vielen kleine Restaurants und Geschäften vorbei. Am Strandareal angekommen, bestätigte sich das, was wir schon in einigen Youtubevideos gesehen hatten. Alle 100m gab es eine Wasserauffüllstation, denn die Australier legen viel Wert darauf, dass immer und überall genug Wasser zur Verfügung steht.
Wir haben uns am Manly Beach sofort wohlgefühlt, es gibt keine Strandverkäufer und das Klima ist viel angenehmer als in Indonesien. Für uns hat es sich so angefühlt, als wären wir nur von Einheimschen umgeben, die entweder Volley Ball spielen oder surfen. Nach einigen Stunden machten wir uns auf den Weg zum Bondi-Beach. Hier war die größte Herausforderung die An- und Abreise, denn hier fährt nur ein Bus zum Beach. Dort angekommen war es schon viel mehr touristisch als am Manly Beach und die Stimmung war auch eher entspannt und relaxt, als sportlich und motiviert. Als besonderes Augenmerk ist uns der iceberg Pool aufgefallen, ein Infinity-Pool, der direkt ans Meer angrenzt und von den wunderschönen Wellen umgeben ist. Abends machten wir uns auf den Weg nach Hause. Die Busfahrt war etwas abenteuerlich, man kann es sich ungefähr so vorstellen, als würde man mit dem Skibus nach Hochfügen fahren und der Busfahrer weiß jede Kurve auswendig und muss nicht bremsen, denn er weiß ja wie und wo die Kurven verlaufen. In der Unterkunft angekommen kochten wir uns noch ein Abendessen und machten uns bereit fürs Bett. Am nächsten Tag ging es weiter nach Coffs harbour dazu aber mehr im nächsten Beitrag.




Fazit: Man kann locker eine ganze Woche in Sydney und in der wunderschönen Umgebung von Sydney verbringen. Bringt gute Turnschuhe mit, falls ihr wie wir jeden Tag 15 Kilometer zu Fuß geht.