Unsere Reise führte uns vom kleinen Flughafen in Labuan Bajo zum modernen Flughafen in Denpasar. Dort angekommen, trafen wir auf einen komplett neuen Stil: Alles war im buddhistischen Design gehalten – mit kunstvollen Verzierungen, Tempeln und Statuen verschiedenster Tiermotive. Auch dieses Mal verlief alles reibungslos mit dem Gepäck, und unser Transfer zum Hafen von Sanur wartete bereits auf uns.
Wir waren sehr froh, im Voraus einen Fahrer organisiert zu haben, denn die Tiefgarage wäre schwer zu finden gewesen. So konnten wir noch einen Blick auf den schönen, modernen Flughafen werfen. Die Fahrt zum Hafen war gut und verkehrsmäßig nicht so schlimm. Dort brachte uns der Fahrer zum Schalter für die Tickets nach Nusa Lembongan, was schnell erledigt war.
Weiter ging es auf ein großes Speedboot, und Verena wurde etwas mulmig. Sie erinnerte sich an eine wilde Überfahrt in Thailand. Auch diese Fahrt war holprig und schnell, aber nach 30 Minuten erreichten wir den Zielhafen. Unser nächster Transfer zur Unterkunft wartete bereits.
Auf der Insel gibt es viele Möglichkeiten, sich einen Roller zu mieten, aber mit unserem Gepäck war das leider keine Option. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft mussten wir noch vier weitere Gäste abliefern, was uns einen Einblick in das Müllproblem auf Bali gab. Später mehr dazu.
In der Unterkunft, „The Akah Cottage“, wurden wir herzlich empfangen. Man erklärte uns alles, was wir über die Unterkunft wissen mussten, und nach einem Willkommensgetränk wurden wir zu unserem Zimmer begleitet, das eher wie ein kleines Häuschen wirkte. Wir waren überglücklich, eine so liebevoll gestaltete Unterkunft mit freundlichem Personal gefunden zu haben.




Uns wurden mehrfach Schnorcheltouren angeboten, die sehr verlockend klangen. Aber nach unseren Recherchen entschieden wir uns dagegen, um den Massentourismus nicht weiter zu unterstützen. Die Schnorchelspots, vor allem Manta Ray und Manta Point sind überfüllt, und der Lebensraum der Mantas sowie anderer Meeresbewohner ist bedroht. Videos zeigten, wie Mantas zwischen Plastikmüll im Meer schwimmen – eine traurige Entwicklung.
Zusätzlich werden alle Touren von 8 bis 11 Uhr angeboten, selbst die privaten, teureren Touren. Da wir zur Vollmondzeit auf der Insel waren und die Wellen dann besonders hoch sind, rieten uns die Mädels in der Unterkunft davon ab, Bootsfahrten zu unternehmen.
Stattdessen beschlossen wir, die Insel zu Fuß zu erkunden und besuchten Strände wie den Sunset Beach und Dream Beach. Aufgrund der rauen See konnten wir dort zwar nicht baden, aber die Aussicht war wunderschön.
Unsere Unterkunft „The Akah Cottage“ liegt günstig zu beiden Stränden, bietet ein Restaurant mit leckerem Frühstück und ist in der Nähe einiger Warungs. Empfehlenswert sind das „Tropical Juice Corner and Foods“, „Bagus Dream Beach“, „Sunset Bay Beach“ und das „Yoga-Garden Restaurant“.



Die Insel ist klein, und drei Nächte hätten uns wohl auch gereicht. Vorab hatten wir gelesen, dass Nusa Lembongan seine Ursprünglichkeit bewahrt hat, die einst Bali ausmachte. Das stimmt zum Teil. Beim Spaziergang am Jungutbatu Strand, abseits der Hauptstraße, sahen wir sofort die einfachen Behausungen der Einheimischen. Während wir durch die Gegend schlenderten, fragten wir uns, was wohl eines Tages aus all diesen kleinen Inseln werden wird. Entlang der Strände ist alles weitgehend sauber, aber im Inneren der Insel wird das Müllproblem deutlich sichtbar, denn Plastikmüll stapelt sich am Straßenrand, aber auch Dosen und sonstiger Müll. Vor allem abends wird das ganze verbrennt, wir haben oft größere Feuer gesehen und natürlich liegt auch immer dieser Geruch in der Luft.
Nusa Lembongan ist nur etwa 8 km² groß, dennoch kommen jährlich 500.000 bis 600.000 Touristen, die sich auf 200 bis 300 Unterkünfte verteilen. Glücklicherweise trafen wir aufgrund der Nebensaison nicht viele Touristen, abgesehen von der Hafengegend.
Das Müllproblem beschäftigt uns weiterhin, und wir sind gespannt, ob es in anderen Teilen Balis genauso schlimm ist, wie berichtet wird. Wir halten weiterhin Ausschau nach Beach Cleanups. Eine interessante Doku zum Thema Müll und Recycling ist „Recyclinglüge“ vom NDR auf YouTube – sehr empfehlenswert.



Unseren letzten Tag auf Nusa Lembongan verbrachten wir mit Spaziergängen und entspannten Stunden am Pool. Abends gingen wir noch im „Yogagarden“ essen, direkt neben einem Yogaraum. Auch dieses Restaurant können wir weiterempfehlen.
Eine skurrile Abreise
Am Samstag erlebten wir eine ungewöhnliche Abreise. Unser Taxi kam erst 15 Minuten vor der Abfahrt der Fähre. In solchen Momenten müssen wir lernen, gelassen zu bleiben – typisch europäisch möchte man ja immer überpünktlich sein. Nach dem Einsammeln von drei weiteren Personen fuhren wir zur Mushroombay, wo bereits andere Touristen auf die Fähre warteten. Diese legte mit 20 Minuten Verspätung ab – der Stress war also umsonst.
In Sanur angekommen, begann das Taxi-Chaos. Am Anreisetag hatte uns unser Fahrer angeboten, uns wieder abzuholen und nach Sidemen zu fahren. Wir vereinbarten eine Uhrzeit und einen Preis. Doch stattdessen bekamen wir eine Nachricht von einer unbekannten Nummer, inklusive Selfie eines etwa 16-jährigen Jungen mit einem „VERENA“-Schild. Wir waren verwirrt, denn unser Fahrer war ca. 60 Jahre alt. Wir vermuteten, dass er einfach seinen Sohn geschickt hat. Er meldete sich nämlich auch auf keine Nachricht.
Da wir uns mit einem so jungen Fahrer nicht wohlfühlten, entschieden wir uns, über die Grab-App einen anderen Fahrer zu buchen. Doch am Hafen standen Männer in blauen T-Shirts mit Walkie-Talkies, die sich als die lokale „Taxi-Mafia“ herausstellten. Als unser Grab-Fahrer kam, wurde er abgefangen und uns wurde mitgeteilt, dass in diesem Gebiet keine Grab-Fahrer erlaubt sind, auf Anordnung der Regierung. Unser Fahrer musste unser Gepäck wieder ausladen und wir sollten 2 km zur nächsten Grab-Station laufen. Viel Wahl hatten wir also nicht. Wir gingen zur Schranke, welche die Zufahrt und Ausfahrt zum Hafen ist, überlegten was wir tun sollen und wurden sogleich wieder von der Taxi-Mafia belabert. Widerwillig nahmen wir schließlich doch ein Taxi und hatten zum Glück einen netten Fahrer, der uns sicher nach Sidemen brachte.



Wie unsere Reise weitergeht, erfahrt ihr nächste Woche.